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Aufbau einer Low-Level-Radon-Referenzkammer

03.12.2012

Um Messgeräte zur Bestimmung der Rn-222-Aktivitätskonzentration in Luft im Bereich unterhalb von 1000 Bq/m3 rückführbar zu kalibrieren, wurde eine Low-Level-Radon-Referenzkammer aufgebaut. Dies beinhaltet ein rückgeführtes Volumen zur Erzeugung der Referenzatmosphäre, eine Einrichtung zur Erzeugung und Überführung definierter Aktivität und ein hochsensitives Transfernormal zur Bewahrung und Weitergabe der Einheit.

Der Aufbau eines Radon-Emanationsmessplatzes zur Überführung definierter Aktivität ist abgeschlossen und steht nun als zusätzliches Primärverfahren zur Darstellung der Einheit Aktivitätskonzentration in Bq/m3 zur Verfügung.

Bei diesem Messverfahren werden konstante Referenzatmosphären erzeugt. Dafür wird das von einem Radium-226-Aktivitätsnormal emanierte Radon über einen edelgasdichten Kreislauf in ein Referenzvolumen überführt. Die Rückführung der Aktivitätskonzentration erfolgt somit über die Radium-Aktivität A(Ra-226), den Emanationsgrad χ und das Volumen V.

Um das Emanationsvermögen des Radium-226 Aktivitätsnormals zu bestimmen wurde ein Emanationsmessplatz auf Basis der γ-Spektrometrie entwickelt. Im Rahmen der Doktorarbeit über die Entwicklung einer Low-Level-Radon Referenzkammer wurden mehrere Emanationsquellen hergestellt und charakterisiert. Mit den vorhandenen acht Emanationsquellen unterschiedlicher Aktivität können stabile Referenzatmosphären von 150 Bq/m3 bis 1900 Bq/m3 erzeugt werden, so dass nun auch mit kommerziellen Messgeräten eine Langzeitkalibrierung (t > 5 Tage) durchgeführt werden kann.