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Spurenanalyse radioaktiver Stoffe in der bodennahen Luft

09.08.2007

Der 2. Ringversuch im Bereich der Spurenanalyse radioaktiver Stoffe in der bodennahen Luft wurde von der Leitstelle Spurenanalyse im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Zusammenarbeit mit der PTB durchgeführt. Der Ringversuch ermöglichte den Teilnehmern die Beurteilung ihrer Analyse- und Messverfahren in Form einer externen Qualitätssicherung. Er dient darüber hinaus zur Überprüfung der berücksichtigten Messunsicherheiten.

Für den Ringversuch wurden bestaubte Luftfilter der jeweiligen Teilnehmer verwendet. Dem realen Luftstaub, der immer Radionuklide in messbaren Aktivitäten enthält, wurden weitere gammastrahlende Radionuklide (22Na, 88Y, 125Sb,133Ba, 134Cs, 241Am) sowie 89Sr und 90Sr zugesetzt. Die Nuklidzusammensetzung wurde so gewählt, dass die Problematik von Koinzidenzsummationen und Selbstabsorption bei der Gammaspektrometrie ersichtlich wurden.

Am Ringversuch nahmen Spurenmessstellen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.

Die Ergebnisse der gammaspektrometrischen Messungen zeigen, dass die von den Teilnehmern ermittelten mittleren Aktivitäten überwiegend innerhalb der Messunsicherheiten mit den Sollaktivitäten übereinstimmen. Größere Abweichungen (von -27 % bis +23 %) sind auf Summations- und Absorptionseffekte zurückzuführen, die unvollständig korrigiert wurden.

Die beobachteten Abweichungen bei der Bestimmung der Aktivitäten der Strontiumisotope von den Sollaktivitäten sind größer (von -33 % bis +8 %, dazu ein Sr-89-Ausreißer mit 157%) als bei den gammaspektrometrischen Messungen. Dies kann auf bekannte Schwierigkeiten bei der radiochemischen Aufbereitung oder der radiometrischen Aktivitätsbestimmung zurückgeführt werden.