Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Blick auf die Einrichtungen zur Aussendung des DCF77 Signals in Mainflingen: Senderhaus, (Hintergund), Antennenhaus (Klinker) und Antennenanlage.

Telefonzeitdienst der PTB

Telefonzeitdienst der PTB

Die PTB ist durch das Einheiten- und Zeitgesetz (aktuelle Version EinhZeitG, Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008, Teil I, Nr. 28, 11. Juli 2008) mit der Darstellung und Verbreitung der gesetzlichen Zeit beauftragt. Seit 1995 bietet hierfür die PTB einen Telefonzeitdienst über das öffentliche Telefonnetz an. Unter Verwendung von Telefonmodems (CCITT-V22 [1200 Bit/s]) können Rechner oder Datenerfassungsanlagen durch automatischen Zugriff gesetzliche Zeit abfragen. Die Kodierung der Telefon-Zeitsignale erfolgt entsprechend dem "Europäischen Telefonzeitcode", auf den sich die europäischen Zeitinstitute geeinigt haben und der daher auch von mehreren anderen europäischen Zeitinstituten angeboten wird. Die von einem Telefon- Zeitcodegenerator erzeugte Information besteht aus einer Folge von 80 ASCII- Zeichen, die mit einem bestimmten zeitlichen Bezug zum Sekundenbeginn einmal in jeder Sekunde gesendet wird.

Jede Zeichenfolge enthält unter anderem folgende Informationen: Datum, Uhrzeit, Bezeichnung der Lokalzeit, Nummer des Wochentages, Nummer der Kalenderwoche, Nummer des Tages im Jahr, Datum und Uhrzeit der nächsten Umschaltung auf Sommerzeit oder zurück. Die Übertragung von zusätzlichen Nachrichten erfolgt durch im Zeitmultiplex gesendete Teilnachrichten von jeweils 14 Zeichen am Ende jeder Datenzeile. Das Ende der Datenzeile bildet eine Zeitmarke in Form des Zeichens " * ". Der Sekundenbeginn ereignet sich jeweils beim Übergang von den Zeichen CR auf LF, die zuvor gesendete Information ist gültig für die in diesem Moment beginnende Sekunde.

Der Zugriff auf die Telefonzeit erfolgt im ASCII- Code über Modems nach CCITT-V.22 mit folgenden Übertragungsparametern: 1200 Baud, Vollduplex, 8 Datenbits, keine Parität, ein Stoppbit.

Die Zahl der Anrufer lag im Dezember 2019 bei durchschnittlich 1500 pro Tag. Nach unserer Kenntnis wird der Telefonzeitdienst überwiegend in automatisierten Messstationen der Energieversorger, speziell im Bereich Gastransport verwendet und erlaubt die Datierung von Messwerten in gesetzlicher Zeit.