Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Symbolbild "News"

PTB auf der Control in Sinsheim

03.05.1999

4. bis 7. Mai 1999, Halle 1, Stand F 351

Eine der bedeutendsten Fachmessen ihrer Art, die internationale Fachmesse für Qualitätssicherung „Control“, findet vom 4. bis 7.5.1999 in Sinsheim statt. Mehr als 700 Aussteller aus 18 Ländern werden Geräte und Systeme für die Qualitätssicherung und das Prüfwesen vorstellen. Die Control, die als „informelles Sprachrohr“ des gesamten Qualitätssicherungswesens und -managements gilt, bietet ein ideales Forum für Geschäft und Informationsaustausch.

Auch die PTB wird erneut auf dieser Fachmesse vertreten sein und über ihre Arbeit informieren. Mitarbeiter der PTB werden für Gespräche über die Aufgaben der PTB und des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) zur Verfügung stehen und Fragen zu den Themen Akkreditierungen, Prüfungen und Zertifizierungen beantworten. Als Beispiele für aktuelle Forschungsergebnisse werden zwei Neuentwicklungen aus der industriellen Meßtechnik der PTB präsentiert:

Tragbarer Diodenlaser für die Längenmeßtechnik

In der Längenmeßtechnik werden heute meist Laser, die Licht einer definierten Wellenlänge emittieren, als Längennormale verwendet. Die PTB entwickelte einen Diodenlaser, der über einen digitalen Signalprozessor gesteuert wird. Der Diodenlaser, der von einem Prozessor automatisch auf ein Rubidium-Absorptionsmaximum stabilisiert wird, emittiert eine Wellenlänge von 780,24383 nm, mit einer Meßunsicherheit von 0,00002 nm und einer optischen Strahlungsleistung von einigen 10 mW. Die digitale Steuerung und die miniaturisierte Bauweise machen es möglich, daß das Gerät nahezu überall von jedermann eingesetzt werden kann.

Dilatometer für die Messung thermischer Ausdehnungskoeffizienten

Die Fertigungsmeßtechnik benötigt die thermischen Ausdehnungskoeffizienten verschiedener Werkstücke. Mit einer in der PTB entwickelten Meßeinrichtung läßt sich diese Meßgröße nun einfacher und kostengünstiger als bisher bestimmen. Dabei werden das Werkstück und ein Bezugsnormal von 19°C auf 26°C erwärmt und wieder auf 19°C abgekühlt. Die Veränderungen, die durch die Temperaturänderung entstehen, werden durch einen einfachen Meßaufbau erfaßt: An einem Zerodurstab ‑ mit einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten nahe Null ‑ sind drei Füße befestigt. Die Füße liegen stabil auf dem Prüfling auf. Einer der Füße ist als Biegefeder ausgeführt, die bei einer Ausdehnung des zu untersuchenden Werkstückes ausgelenkt wird. Dadurch werden wiederum Dehnmeßstreifen deformiert, die an der Biegefeder angebracht sind. Diese Änderung der Meßstreifen führt zu einer Spannungsänderung, die von einem Rechner erfaßt wird. Die gemessenen Spannungs- und Temperaturwerte von Referenznormal und Werkstück werden gegeneinander verrechnet. Da der thermische Ausdehnungskoeffizient des Refernznormals bekannt ist, läßt sich der Ausdehnungskoeffizient des Prüflingkörpers errechnen, mit einer Meßunsicherheit von etwa 1 · 10‑7 K‑1.