Kleinste Ströme verstärken, messen und erzeugen
In der fast 20-jährigen Zusammenarbeit zwischen PTB und Magnicon gibt es einen neuen Höhepunkt: Seit Mitte 2016 gelang der erfolgreiche Transfer von PTB-Ergebnissen in das deutsche Unternehmen, welches jetzt das Produkt „ULCA“ (Ultrastable Low‐noise Current Amplifier), lizenziert von der PTB, herstellt und vertreibt. Die hochgenaue Erzeugung und Messung von kleinsten Stromstärken im Bereich von 1 nA und darunter erforderte bislang komplizierte Methoden und den Einsatz von aufwendiger und teurer Kryotechnik. Diese Problematik löst der ultrastabile Kleinstromverstärker „ULCA“ und zeichnet sich durch besondere Features aus: Es ist ein praktikables Table‐Top‐Instrument für den nicht‐kryogenen Laboreinsatz, mit hochstabilen Eigenschaften für Messungen auf bislang unerreichtem Genauigkeitsniveau. Der ULCA ist damit nicht nur für die metrologische Grundlagenforschung geeignet, sondern auch relevant für zahlreiche andere Anwendungsfelder. Insbesondere ist er den besten Produkten renommierter Gerätehersteller weit überlegen. Der ULCA ersetzt gleich mehrere bislang angewandte Kalibrier‐ und Messverfahren für Strommessgeräte und Stromquellen, gepaart mit den Vorteilen von bis zu 100fach erhöhter Genauigkeit und vereinfachter Bedienbarkeit.
Entstehung
Seit den 80er-Jahren werden „Supraleitende Quanteninterferenzdetektoren“ abgekürzt SQUIDS in der PTB entwickelt. Ende der 90er- Jahre wurden die Komplexität ihrer Beschaltung und die Nachfrage im Bereich der Forschung so groß, dass an eine Kommerzialisierung gedacht wurde. Mit dem aus der Universität Hamburg entstandenen Unternehmen Magnicon GmbH fand sich ein Lizenznehmer, der die Grundkonzepte der PTB-Schaltungen in kommerzielle Produkte umsetzt.
Das Unternehmen ist mittlerweile zu einem renommierten Anbieter auf dem Spezialmarkt für hochentwickelte Metrologiesysteme herangereift und bedient einen Kundenkreis im Bereich der Forschung und industriellen Entwicklung. Der erfolgreiche Technologietransfer zeigt die hohe Innovationsfähigkeit des Unternehmens, das mittlerweile fünf neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
Weitere Informationen: www.magnicon.com