Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Symbolbild "We measure for your safety"

Europäische Metrologieforschung

Seit einigen Jahren vernetzen sich Metrologieinstitute, Forscher und Firmen mit Unterstützung der EU, um ihre Ressourcen zu bündeln und jene Messtechnik bereit zu stellen, die eine moderne Gesellschaft braucht. Diese Zusammenarbeit trägt dazu bei, dass Europa im internationalen Wettbewerb nicht nur bestehen, sondern auch eine Führungsposition einnehmen kann. Angesichts der bestehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind die Rolle der Metrologie und ihre Weiterentwicklung von außerordentlicher strategischer Bedeutung für Europa. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass mit Unterstützung der Europäischen Union zunächst im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms und nachfolgend als eine Förderung unter Opens external link in new windowArtikel 185 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union ein koordiniertes europäisches Metrologie-Forschungsprogramm ins Leben gerufen wurde. Zurzeit laufen zwei Programme: EMRP und EMPIR. Koordiniert werden sie von Opens internal link in current windowEURAMET.

EU fördert metrologische Spitzenforschung mit 300 Millionen Euro

Industrie, Energie, Umwelt, Gesundheit, Grundlagenforschung und Normung - die PTB will bei zahlreichen messtechnischen Herausforderungen entscheidende Impulse setzen.

Presseinformation vom 19.6.2014

Das Europäische Parlament hat ein 600 Millionen Euro schweres Forschungsprogramm genehmigt, das die Metrologie, die Kunst des exakten Messens, für die großen Herausforderungen unserer Zeit weiter stärkt. Die Kosten des Programms, das durch die europäischen Metrologieinstitute und die EU-Kommission vorgeschlagen wurde, werden je zur Hälfte von den beteiligten Staaten und der EU getragen. "Durch gemeinsame Forschung über europäische Grenzen hinweg bündeln wir unser Wissen und können so unsere Position an der messtechnischen Weltspitze behaupten. Das kommt Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen zugute", sagt Prof. Dr. Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), die maßgeblich an der Entwicklung und der Umsetzung des EU-geförderten Forschungsprogramms EMPIR beteiligt ist. Auf der Generalversammlung von EURAMET e. V., der Dachorganisation der europäischen Metrologieinstitute, beschlossen die beteiligten Forschungseinrichtungen aus 27 Ländern jetzt Details zur Umsetzung des Programms.

EMPIR steht für European Metrology Programme for Innovation and Research. Zu Beginn des Programms stehen Innovationen in der Industrie im Mittelpunkt: Weiterentwickelte, präzisere Messtechnik soll hierfür die notwendigen Voraussetzungen schaffen. 85 Projektvorschläge sind hierfür eingegangen, und an vielen ist die PTB maßgeblich beteiligt, denn die Förderung der Industrie und insbesondere des Mittelstandes durch gemeinsame Forschungsprojekte, Kalibrierungen und Gremienarbeit ist eine ihrer Kernaufgaben. Zudem sollen jüngere Forschungsinstitute durch sogenanntes "Capacity Building" gestärkt werden. Im weiteren Verlauf wird sich EMPIR den drängenden Fragen in den Bereichen Umwelt, Energie und Gesundheit stellen, Grundlagenforschung betreiben und messtechnische Fragen im Zusammenhang mit Normung behandeln.

Die Breite der Themen, das hohe Förderungsvolumen und die lange Laufzeit von zehn Jahren machen EMPIR zum bisher größten europäischen Metrologie-Forschungsprogramm und belegen die Bedeutung der Messtechnik für technische Innovationen in allen Lebensbereichen. Im Rahmen der Vorläuferprogramme iMERA-Plus und EMRP sind seit Beginn der koordinierten europäischen Metrologieforschung im Jahr 2007 insgesamt rund 140 gemeinsame Projekte durchgeführt worden.zen

Logo des Europäischen Metrologieforschungsprogramms

Unter der Ägide von EURAMET hat sich die PTB mit Instituten aus 23 europäischen Partnerländern im "European Metrology Research Programme" (EMRP) zusammengeschlossen. Es hat über insgesamt sieben Jahre Laufzeit einen Umfang von 400 Millionen Euro, von denen die eine Hälfte von den teilnehmenden Ländern selbst aufgebracht wird, während die andere Hälfte von der EU beigesteuert wird. Hier finden Sie mehr Informationen und eine Übersicht über die Schwerpunktprogramme.

[ mehr ]

Das Vorgängerprogramm iMERA-Plus (implementing Metrology in the European Research Area), dessen Laufzeit sich von 2007 bis 2011 erstreckt, umfasste bereits ein Fördervolumen von 64,6 Millionen Euro. Ziel war, die nationalen Metrologie-Forschungsprojekte zu fördern und miteinander in Einklang zu bringen. Der Abschlussbericht (Initiates file downloadFinal Report als PDF) steht in englischer Sprache zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es bei Opens external link in new windowEURAMET.

[ mehr ]