
Wenn die Politik mit großem Geld die Erforschung des Kleinen fördert, dann tut sie dies in der Überzeugung, damit die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft gestalten zu können. Mit diesem Kleinen sind die Objekte und Phänomene der Quantenwelt gemeint. Der Wissenschaft gelingt es in immer stärkerem Maße, in dieser Welt gezielt die Regie zu übernehmen. Die Spannbreite reicht hier von der Quantenkommunikation mit ihrer inhärent sicheren Datenübertragung über Quantencomputer für ungeahnte Rechenkapazitäten bis zu Quantensimulationen für chemische Reaktionen und Quantensensoren für die medizinische Diagnostik. Auf diesen Feldern wachsen enorme technologische Versprechen mit hohen wirtschaftlichen Potenzialen. Diese Potenziale zu heben, wird auf breiter Basis durch das von der Europäischen Kommission aufgelegte, milliardenschwere Förderprogramm „Quantum Technologies Flagship“ und darüber hinaus durch flankierende nationale Förderprogramme forciert. Gleichzeitig werden sowohl in großen und traditionsreichen Unternehmen als auch in frischen Start-Ups Entwicklungen vorangetrieben, die ganz neue, auf der Quantentechnologie (QT) basierende Produkte in den Markt bringen werden.
So wie die PTB mit ihrer Messkunst am Beginn der Quantenmechanik stand, so treibt sie jetzt die messtechnischen Möglichkeiten der Zweiten Quantenrevolution voran – mit den nächsten Generationen von Atomuhren, noch präziseren elektrischen Standards und innovativen Messmöglichkeiten in der Medizin. Die metrologischen Grundlagenarbeiten münden zugleich in technologische Anwendungen. Um diese Anwendungen für die wirtschaftliche Entwicklung der QT zugänglich zu machen, wurde kürzlich das Quantentechnologie-Kompetenzzentrum QTZ gegründet.