Hannah Meyer, 24, Bachelorstudiengang Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Hannah, kanntest du die PTB bereits vor deinem Praktikum?
Von meinem Institut wurde eine Exkursion zur Berliner PTB angeboten. Dadurch war mir die PTB bereits ein Begriff – ohne dass ich jetzt tiefgehende Kenntnisse über die Arbeit der PTB hatte.
Wie kamst du zu dem Praktikum?
In unserem Fachschaftsrat wurde ein Flyer zum MetroSommer 2016 verteilt. Drei Projektthemen haben mich sofort angesprochen – und ich habe mich einfach mal beworben.
… und welches Projekt ist es geworden, worum ging‘s?
Mein Favorit: ein Regionalprojekt der Arbeitsgruppe für Technische Zusammenarbeit in Lateinamerika und der Karibik, in dem es um die Verbesserung der Qualitätsinfrastruktur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz geht.
Warum hast du dieses Projekt gewählt?
Ich interessiere mich für Photovoltaik und überlege, meinen Master in dieser Richtung auszurichten. Zudem habe ich vor meinem Studium einen einjährigen Freiwilligendienst in Mexiko gemacht. Nach dieser Zeit habe ich angefangen, mich für die Umwelt zu interessieren – insbesondere auch dafür, welche globalen Zusammenhänge Ungerechtigkeit in der Welt bedingen. Seither bin ich Vegetarierin, trage ausschließlich Second-Hand-Kleidung, trampe, fahre Fahrrad oder mit dem Zug. Mir ist es wichtig, anderen zu zeigen, dass jeder Einzelne etwas für den Planeten tun kann. Und wenn man das beruflich machen kann, ist es besonders schön.
Was genau durftest du denn während des Praktikums tun?
Ich habe an Vorträgen teilgenommen und mich mit Wissenschaftlern aus allen möglichen Bereichen der Abteilung ausgetauscht. Aber ich durfte auch ein eigenes Projekt bearbeiten. Ich habe mir angeschaut, welche CO2-Einsparungen durch die Förderung von Photovoltaik in Lateinamerika zu erwarten sind und was für privatwirtschaftliche Investitionen und staatliche Förderungsprogramme es für diese Technologie in der Region bereits gibt. Am Ende wird meine Studie zu der Entscheidung beitragen, ob Photovoltaik in dem Regionalprojekt berücksichtigt werden sollte.
Glaubst du, dass du damit etwas erreicht hast?
Nicht unbedingt. Dazu war vielleicht zu wenig Zeit. Aber das Praktikum hat mir gezeigt, dass ich niemals einen Beruf ausüben möchte, der etwas zerstört. Ich möchte den Menschen helfen, nicht so viele Schäden auf unserer Erde anzurichten.
Hast du dich während des Praktikums gut aufgehoben gefühlt?
Ich wurde von meinen Kollegen vollwertig aufgenommen und durfte bei allem teilnehmen – so wie jeder andere auch. Klar bleibt das Gefühl, als Praktikant manchmal im Wege zu sein. Aber alle Kollegen haben sich viel Zeit für mich genommen und mir all meine Fragen beantwortet – das galt auch für Mitarbeiter, die gar nichts mit dem Praktikum zu tun hatten.
… also kannst du ein positives Fazit ziehen?
Ja, das Arbeitsklima war super. Und das Praktikum hat mir persönlich viel gebracht, insbesondere bezüglich meiner Ausrichtung im Master. Im MetroSommer habe ich viele Eindrücke gesammelt und konnte durch die wöchentlichen Seminare in viele weitere Arbeitsbereiche der PTB reinschnuppern. Ich denke, dass das Praktikum mich auch in meiner Berufswahl gestärkt hat.
Wie geht’s denn bei dir weiter? Zieht es dich vielleicht wieder in die PTB?
Ich könnte mir durchaus vorstellen, in der PTB zu arbeiten. Aber dafür ist es vielleicht noch etwas früh. Mein nächstes Ziel ist es, ein Auslandspraktikum zum Thema Photovoltaik in Entwicklungsländern zu machen. Nach dem Studium promoviere ich vielleicht noch. Was danach kommt, wird sich zeigen.