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Qualitätssicherung im Mammographie-Screening

Kolloquium der Abteilung 6

Ende 2005 startete in Nordrhein-Westfalen das bis jetzt einzige Screening-Programm mittels systematischer Anwendung von Röntgenstrahlen. Eine zentrale Rolle für eine solche Früherkennungsmaßnahme, bei der großenteils gesunde Frauen untersucht werden ist die Implementierung von hohen medizinischen und physikalischen Qualitätssicherungsstandards. Im Besondern Fokus stehen hier die Bildqualität (medizinisch wie physikalisch) sowie die Strahlenexposition der Teilnehmerinnen.

Die Mammographie stellt hierbei besonders hohe Anforderungen an die Bildqualität der eingesetzten digitalen Mammographiegeräte. Die Systeme müssen Strukturen von kleiner 200µm (Mikrokalk) sowie Objekte mit niedrigen Kontrastunterschieden darstellen können. Auf der anderen Seite steht einiges Dosismonitoring der eingesetzten Systeme um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten.

Die Kontrolle und Durchführung dieser QS-Maßnahmen obliegt im Screening den 5 Referenzzentren. Ein wichtiger Bestandteil der physikalisch-technischen Qualitätssicherung sind hierbei die jährlichen vor Ort Prüfungen durch einen unabhängigen Medizin-Physik-Experten des zuständigen Referenzzentrums. Weiter obliegen alle Geräte einer täglichen und monatlichen Qualitätssicherung. Diese Konstanzprüfungen werden online an das zuständige Referenzzentrum geschickt und dieses erteilt jedem System tägliche eine Freigabe für den Screeningbetrieb.

Neben der physikalisch-technischen Qualitätssicherung erfolgen ebenfalls Kontrollen der diagnostischen Bildqualität sowie die Überprüfungen sämtlicher Leistungsparameter wie zum Beispiel der Detektionsrate. Weiter gehört ein regelmäßiges Fortbildungsprogram des medizinischen Personals (Radiologen, MTRAs) durch die Referenzzentren zur Vorgabe im Screening.