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Need for Speed – Nervenleitungsmessungen von Helmholtz bis heute

Vorträge und Online-Podiumsdiskussion (via Zoom)

Gedankenschnell, reflexhaft, reaktionsträge – alles durch Nervenimpulse gesteuert. Über Messungen der Reizleitungsgeschwindigkeit, von Helmholtz bis zu den Möglichkeiten der modernen Neurowissenschaft, berichten und diskutieren Tobias Schäffter, Gabriel Curio und Franziska Roeder.

Mitte des 19. Jahrhunderts existierte die Vorstellung, dass sich Nervenreize mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzen und dass Gedanken sowie Affekte sich zeitgleich vollziehen. Dem widersprachen die grundlegenden Experimente zur Messung der Reizleitungsgeschwindigkeit, die der Physiologe Hermann von Helmholtz im Jahr 1850 durchführte. Seine Messungen zeigten eine wesentlich geringere Nervenleitungsgeschwindigkeit: statt lichtschnell nur ca. 60 m/s.

Mit Helmholtz wandelte sich zugleich die Physiologie: Durch die Anwendung präziser Messverfahren wurde sie zu einer „exakten“ Wissenschaft. Dabei verwendete Helmholtz neben kalibrierten Messapparaturen zur Fehleranalyse auch mathematische Methoden. Dieser Helmholtz’sche Ansatz hat sich weiterentwickelt und wird heutzutage durch die Verwendung von hochempfindlichen Quantensensoren sowie präziser Zeitmessung sowohl in der Klinik zur Diagnose von Krankheiten als auch in der Neuroforschung eingesetzt.

In Kurzvorträgen mit anschließender Podiumsdiskussion erörtern Tobias Schäffter (PTB und TU Berlin), Gabriel Curio (Charité, Klinik für Neurologie) und Franziska Roeder (Helmholtz-Gemeinschaft) die Bedeutung der Helmholtz’schen Nervenleitmessungen und deren Weiterentwicklungen aus medizin- und kulturwissenschaftlicher Perspektive.

Moderation: Anja Martini (Wissenschaftsjournalistin, Norddeutscher Rundfunk)

Anmeldung:
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