
Ob in Asien, Europa oder Lateinamerika: Immer mehr geologische und epidemiologische Studien richten ihr Augenmerk auf das bisher wenig beachtete kurzlebige Radon-Isotop Rn-220 (Halbwertszeit T½ = 55 s) auch "Thoron" genannt. Die zum Einsatz kommenden, neu entwickelten Detektorsysteme können derzeit ausschließlich an der PTB rückführbar kalibriert werden: Seit 2010 ist das Primärnormal für die Thoron-Aktivitätskonzentration, der Thoron-Emanations-Messplatz (TEM), für Kunden verfügbar und nahezu kontinuierlich ausgebucht.
Das Verfahren nutzt die γ-Spektrometrie für die Messung des Anteils der in das Volumen transferierten Rn-220 Aktivität mittels einer Verlustmessung: Es wird das Verhältnis von Ra-224 zur Pb-212 in unterschiedlichen Präparaten gleicher Geometrie betrachtet: Ein Emanationspräparat (Th-228) wird dabei relativ zu einem geschlossenen Aktivitätsnormal gemessen. Die Messunsicherheit für die Aktivitätskonzentration konnte durch eine Verbesserung der Homogenität der Atmosphäre nach Überführen des Thorons in das Refe-renzvolumen auf ca. 5 % (k=2) reduziert werden.
Abbildung : Emanationsgefäß nach T. Reich mit offenem Th-228 Präparat in PTB-Flächengeometrie. Der Abstand des Präparat zum Detektor des TEM beträgt 8 mm.