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Erste internationale Vergleichsmessungen in der Strahlenschutzdosimetrie

10.05.2006

In der Strahlenschutzdosimetrie werden erstmalig zwei internationale Vergleichsmessungen durchge-führt. Beide EUROMET-Vergleiche werden von der PTB organisiert. In der Photonendosimetrie wird die Darstellung der Tiefen-Personendosis Hp(10) verglichen, bei dem Vergleich mit Betastrahlung die der Oberflächen-Personendosis Hp(0,07). Für beide Vergleiche wurden in der PTB neue Messgeräte entwickelt, die bislang eine hervorragende Stabilität aufweisen. Die Vergleiche liegen im Zeitrahmen und verlaufen problemlos.

Zur Zeit werden zum ersten Mal zwei internationale Vergleichsmessungen in der Strahlenschutzdosimetrie durchgeführt, die beide als EUROMET Supplementary Comparisons gelten und von der PTB organisiert werden. Gegenstand des Vergleichs mit Photonenstrahlung ist die Darstellung der Tiefen-Personendosis Hp(10). Mit Betastrahlung wird die Messgröße Oberflächen-Personendosis Hp(0,07) verglichen. An dem Vergleich für Hp(10), der noch bis Dezember 2007 läuft, sind 17 Teilnehmer beteiligt. Am Beta-Vergleich sind es 7 Partner, wobei Russland (VNIIM), USA (NIST) und Kanada (NRC) als EUROMET-Gäste teilnehmen. Dieser wird im kommenden Jahr abgeschlossen werden.

Für beide Vergleiche wurde in der PTB ein transportables, elektronisches Messsystem entwickelt, mit dem die Ladung von Ionisationskammern automatisch gemessen werden kann (siehe Jahresbericht 2004). Für den Vergleich mit Photonenstrahlung zirkuliert unter den Teilnehmern zusammen mit diesem Messsystem eine Sekundärstandard-Ionsiationskammer für Hp(10). Speziell für den Hp(0,07)-Vergleich wurde eine Flach-Ionisationskammer (aktives Volumen: 6,3 cm3) in der PTB entwickelt, mit der - kombiniert mit dem Messsystem - die Teilnehmer Kalibrierungen durchführen.

Die Organisation beider Vergleiche ist gleich: Nach jeder Messung schickt der Teilnehmer die Messinstrumente zurück zur PTB, wo sie überprüft und neu kalibriert werden. Nach den Testmessungen sendet die PTB sie dann zum nächsten Partner. Diese Vorgehensweise hat den großen Vorteil, dass fehlerhafte oder instabile Messinstrumente schnell ausgewechselt oder repariert werden können, so dass jeder Teilnehmer die gleiche Funktionstüchtigkeit vorfindet. Dieser sternförmige Ablauf ist in der Abbildung für den Hp(10)-Vergleich dargestellt. Die Messgeräte sind zur Zeit beim achten bzw. siebten Teilnehmer (einschl. PTB), und insgesamt wurden zum sechsten bzw. fünften Mal Testmessungen in der PTB durchgeführt. Bei den Testmessungen werden u.a. die Ansprechvermögen der Ionisationskammern mit Hilfe des transportablen Messsystems bei den Strahlungsqualitäten bestimmt, bei denen auch die Teilnehmer Kalibrierungen durchführen. Die Standard-Abweichung des Ansprechvermögens bei diesen Testmessungen beträgt etwa 2 %, was die hervorragende Stabilität der Messinstrumente widerspiegelt. Beide Vergleiche verlaufen bislang ohne Probleme und liegen im Zeitrahmen.

Abbildung: Ablaufdiagramm des EUROMET-Vergleichs für Hp(10). Die grau markierten Teilnehmer haben die Messungen abgeschlossen; zur Zeit sind die Messgeräte beim CIEMAT (Spanien).