Profil
Die AG 6.36 befasst sich mit der Bestimmung von Fundamentaldaten bezüglich der Wechselwirkung ionisierender Strahlung mit der Materie unter Verwendung von Strahlungstransportrechnungen mittels verschiedener Monte-Carlo-Methoden. Diese Daten sind sowohl für die Dosimetrie im Strahlenschutz als auch in der Strahlentherapie wichtig. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Untersuchung der strahlenverstärkenden Wirkung von Gold-Nanopartikeln in theranostischen Anwendungen.
Zu diesem Zweck betreibt die Arbeitsgruppe mehrere Apparaturen zur Messung verschiedener Elektronenwechselwirkungsquerschnitte, einen niederenergetischen Protonenbeschleuniger und ein Flugzeit-Massenspektrometer. Die Bearbeitung der Aufgaben erfolgt in enger Kooperation mit der Abteilung 8 sowie verschiedenen nationalen und internationalen Einrichtungen, wie zum Beispiel Universitätsklinik Eppendorf, Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum und MAASTRO clinics.
Forschung/Entwicklung
- Experimentelle und theoretische Bestimmung totaler sowie differentieller elastischer Elektronenstreuquerschnitte und doppelt-differentieller Ionisierungsquerschnitte dosimetrisch relevanter Gase
- Doppelt-differentielle Ionisierungs- und Fragmentierungsquerschnitte dosimetrisch relevanter Gase nach Stößen mit Protonen mit Energien im Braggpeak-Bereich
- Messung der Ionen-Bremsquerschnitte und der I-Werte von Gewebe
- Experimentelle Bestimmung der Elektronenemissionsspektren von Gold-Nanopartikeln nach Beschuss mit Elektronen, Protonen und Röntgenstrahlung
- Computergestützte Strahlendosimetrie mittels Monte-Carlo Simulationen (Spurstrukturberechnung, numerische Charakterisierung komplexer Strahlenfelder, Entwicklung numerischer Phantome)