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Zielsetzung

Bei modernen Strahlentherapieformen wie z. B. der sogenannten Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) oder der Tomotherapie wird eine Dosisverteilung erzeugt, die sich mit dem Zielvolumen (etwa dem Tumorgewebe) räumlich möglichst genau überdecken soll. Eine solche Verteilung entsteht durch eine Überlagerung vieler Felder, die mit verschiedenen Querschnitts-Abmessungen und -formen sowie aus verschiedenen Richtungen eingestrahlt werden. Die einzelnen Felder sind z.T. sehr klein, insbesondere bei der Tomotherapie sind einzelne Felder nur 5 mm breit. Herkömmliche Dosismessgeräte wie Ionisationskammern werden in Feldern kalibriert, die deutlich größer sind, typischerweise 10 cm x 10 cm. Das Ansprechvermögen der Dosimeter kann sich für die kleinen Felder deutlich von seinem Wert unter Kalibrierbedingungen unterscheiden. Wünschenswert ist daher ein Dosimeter, dessen Ansprechvermögen möglichst wenig von der Strahlungsqualität abhängt (diese ändert sich mit der Feldgröße geringfügig), dessen Sonde möglichst klein ist und durch seine Materialeigenschaften die zu messende Dosisverteilung möglichst wenig beeinflusst.

Das in den siebziger Jahren von der ICRU vorgegebene Ziel, die Dosis im Zielgewebe mit einer Unsicherheit von nur 2,5 % angeben zu können, wird selbst heute oftmals für herkömmliche Strahlentherapie nicht erreicht. Mit einem idealen Dosimeter könnte die gesamte dosimetrische Kette - von der Kalibrierung der in den Therapiezentren verwendeten Ionisationskammern über die Kommissionierung des Beschleunigers bis zur Berechnung der zu applizierenden Dosis - überprüft werden, auch für die modernen Therapieformen. Die Eigenschaften des Alanindosimeters kommen dem Ideal recht nahe.