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F&E Projekt

QI-Digital – Use Case „Additive Fertigung“

Projektzeitraum

Beginn: 2021
Ende:    2024


Projektbeschreibung

Produkte mit dem Gütesiegel „Made in Germany“ stehen für höchste Qualität und Zuverlässigkeit. Doch warum ist das so? Was sorgt dafür, dass Produktions- und Fertigungsprozesse gerade in Deutschland für einen besonders hohen Standard stehen?

Ein wesentlicher Aspekt ist die in Deutschland etablierte Infrastruktur, mit der Qualitätsanforderungen an Produkte sichergestellt werden. Wichtige Akteure sind hierbei die durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) sowie die durch die DAkkS akkreditierten Kalibier- und Prüflaboratorien, das Deutsche Institut für Normung (DIN), die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), sowie nicht zuletzt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB). Diese Akteure tragen jeweils auf ihren Kompetenzfeldern zur Qualitätsinfrastruktur (QI) in Deutschland bei, die weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Nun verändert die Digitalisierung nicht nur Produkte sowie Produktions- und Wirtschaftsprozesse massiv, sondern sie bietet auch ganz neue Möglichkeiten, Qualitätsinfrastruktur zu realisieren sowie effektiver und effizienter zu gestalten. Aus diesem Grund haben sich die oben genannten Institutionen in der Initiative „QI-Digital“ zusammengeschlossen, um gemeinsam die neuen Chancen und Herausforderungen für eine zukunftsorientierte Digitalisierung der Qualitätsinfrastruktur zu nutzen.

Hierzu wurden auch Fallbeispiele definiert, an denen die digitale Transformation der Qualitätsinfrastruktur exemplarisch und konkret umgesetzt wird. Das bedeutet, die qualitätssichernden Prozesse, die zurzeit noch „Handarbeit“ erfordern, sollen durch digitale vernetzte Prozesse profitieren. In dem Fallbeispiel „QI-Digital für neue Produkte und Herstellungsverfahren“ beispielsweise geht es um die Qualitätssicherung additiv gefertigter Bauteile in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die additive Fertigung bietet vielfältige neue Möglichkeiten für die flexible Herstellung komplexer Produkte, was wiederum aus Sicht der Qualitätssicherung große Herausforderungen mit sich bringt. Die Komplexität steigt dann nochmals bei der Kombination von additiven und subtraktiven Fertigungsschritten, der sogenannten hybriden Fertigung. Fragen nach der Maßhaltigkeit von Geometrien und dem zuverlässigen Einsatz entsprechender Fertigungs- und Messtechnik, dem Datenaustausch vom Konstruktionsprozess über die Fertigung bis hin zum Messprozess und möglicher Nachbearbeitungsschritte, dem Umgang mit entsprechend hohen Datenmengen usw. müssen vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Aspekte geklärt werden. Die PTB kann hier sowohl aus fertigungstechnischer als auch aus messtechnischer Sicht ihre fachliche Expertise einbringen – eine für die definierten Projektziele gewinnbringende Symbiose. 


Projektpartner

Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS)
Deutsches Institut für Normung (DIN)
Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE)
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)


Ansprechpartner für 5.3

Dr. Ulrich Neuschaefer-Rube