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Goniophotometrische Bestimmung des Lichtstromes organischer Leuchtdioden (OLEDs)

03.02.2010

Der Lichtstrom ist eine der wichtigsten photometrischen Größen zur Beurteilung der Effizienz moderner Lichtquellen. Der Lichtstrom organischer Leuchtdioden (OLEDs) wird in der Literatur sehr häufig unter Annahme eines idealen lambertschen Lichtstärkeverteilungskörpers aus der Leuchtdichte in Hauptausstrahlrichtung berechnet.

Präzise Untersuchungen an der PTB mit einem Einarm-Robotergoniophotometer haben jedoch gezeigt, dass OLEDs in der Regel nicht als Lambert´sche Strahler angenommen werden dürfen. Die gemessenen relativen Abweichungen zwischen dem goniophotometrisch bestimmten Lichtstrom und dem aus der Leuchtdichte berechneten Wert lagen zwischen 15 % und 80 % bei den untersuchten OLEDs. Bisher gibt es keine OLED-Referenznormale für die Bestimmung des Lichtstroms in integrierenden, sogenannten Ulbricht-Kugeln. Die zuverlässige Messung des Lichtstroms von OLEDs ist daher ausschließlich mit goniophotometrischen Messmethoden möglich, bei denen ein Messkopf auf einer kugelförmigen Fläche um die jeweils im Zentrum positionierte OLED geführt wird.

 

       

Abbildung 1: Einarm-Robotergoniophotometer bestimmt die winkelabhängige Lichtstärke einer OLED.

 

     

Abbildung 2: Lichtstärkeverteilungskörper der in Abbildung 1 gezeigten OLED. Man erkennt deutliche Unterschiede im Vergleich zu dem grau hinterlegten kugelförmigen Lichtstärkeverteilungskörper eines idealen Lambert´schen Strahlers.