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Die Uhren des Ostens

05.02.2014

Die Caesium-Fontänenuhren der PTB, CSF1 und CSF2, werden seit vielen Jahren u. a. zur Realisierung der Internationalen Atomzeit TAI verwendet, neben den Uhren von NIST (USA), SYRTE (Frankreich), und NPL (UK) und sporadisch den Uhren der japanischen Institute NICT und NMIJ und des INRIM (Italien). Die nationalen metrologischen Institute Chinas (NIM), Indiens (NPLI) und Russlands (VNIIFTRI) haben während der letzten Jahre ebenfalls Caesium-Fontänenuhren entwickelt. Sie sind in der Fotostrecke zu sehen. Mittels Zeitvergleichen über einen russischen Telekommunikationssatelliten im Zweiweg-Verfahren (TWSTFT) (Bild 1) und über GPS wurden sie im Sommer 2013 erstmals mit den Fontänenuhren der PTB verglichen. Dies ermöglichte den beteiligten asiatischen und russischen Instituten einen Vergleich mit etablierten Uhren und eine Überprüfung der Unsicherheitsabschätzungen für ihre neuen Primärnormale.

In einer mehrwöchigen Messkampagne wurden CsF1 und CsF2 des VNIIFTRI, NIM5 des NIM und CsF1 des NPLI mit CSF1 und CSF2 der PTB verglichen. Die erzielten kombinierten relativen Unsicherheiten der Vergleiche liegen – je nach Kombination – bei 1 bis 3×10-15. Die registrierten relativen Frequenzabweichungen sind in allen Fällen kleiner als die kombinierten relativen Unsicherheiten (1σ). Die Ergebnisse deuten an, dass die „neuen“ Uhren in naher Zukunft wertvolle Beiträge zur Realisierung von TAI leisten können.

Danksagung:

Die Initiative zur Durchführung der Vergleichskampagne kam ursprünglich von Miho Fujieda (NICT), die Datenauswertung übernahm Aimin Zhang (NIM).

Bild 1: Satelliten Sende-und Empfangsantenne für den russischen Satelliten AM-2 an der Ostseite der PTB

Fotostrecke:

 

 

 

Die Bilder zeigen von oben nach unten die Fontänenuhren NIM5 des NIM, CsF1 des NPLI, CsF1 des VNIIFTRI und CSF1 und CSF2 der PTB