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Weltweit erstes OLED-Transfernormal entwickelt

24.12.2011

Organische Leuchtdioden (OLED) sind nun auch als Serienprodukt verschiedener Hersteller für Beleuchtungsanwendungen verfügbar. OLEDs sind effiziente Flächenlichtquellen, die ohne zusätzliche Reflektoren, Linsen oder Prismen direkt und verlustfrei zur Raumbeleuchtung verwendet werden können. Auch diese modernen Lichtquellen erfordern neue Messmethoden, da sie sich in ihren optischen Eigenschaften recht erheblich von herkömmlichen Lichtquellen wie z.B. Glühlampen unterscheiden.
Photometrische Justierung und Kalibrierungen sind mit geringster Messunsicherheit durchführbar, wenn geeignete Referenznormale verfügbar sind. Optimal sind Normale, die in ihren Eigenschaften der zu untersuchenden Lichtquelle sehr ähnlich sind.
Die PTB hat als Partner des im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm geförderten Projektes OLED100.eu die optischen Eigenschaften einer Vielzahl von OLEDs charakterisiert. Dabei konnten wesentliche Einflussgrößen identifiziert werden, die sich z.B. auf Farbe und Helligkeit des emittierten Lichts auswirken. Die gewonnen Erkenntnisse wurden zur Entwicklung eines eigenständigen OLED-Transfernormals genutzt. Durch die eingesetzte Temperaturstabilisierung konnte hier z.B. bei wiederholten Lichtstrommessungen eine relative Standardabweichung von 1⋅10-4 (bei 33 Wiederholungen) erreicht werden. Dieses Normal ist weltweit das erste seiner Art und basiert auf kommerziell erhältlichen OLEDs [1].


OLED-Transfernormal mit mobiler Steuerelektronik


[1]    T. Gerloff, A. Sperling, M. Meyer, M. Taddeo, OLED Transfer Standards, Proc. NEWRAD 2011. 88 (2011)