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Primäre Leitfähigkeitsmessungen für die Ozeanografie

01.11.2006

In einem von dem wissenschaftlichen Komitee für Meeresforschung (SCOR) und der internationalen Gesellschaft für die Physikalischen Wissenschaften des Ozeans (IAPSO) unterstützten EUROMET Projekt soll geprüft werden, inwieweit die zur Bestimmung der Salinität von Meerwasser eingesetzten Leitfähigkeitsmessgeräte auf das SI rückgeführt kalibriert werden können.

Die Unterschiede im Salzgehalt (Salinität) und die dadurch bewirkten Dichteunterschiede von Wasser sind die treibende Kraft von Meeresströmungen. Die Salinität ist deshalb eine wichtige Eingangsgröße für ozeanografische Modellrechnungen. Der absolute Gehalt an allen gelösten Stoffen im Meer läst sich jedoch nur sehr schwer bestimmen. Deshalb wurde eine praktische Salzgehaltsskala (PSS-78) eingeführt, nach der die Salinität aus den messbaren Eigenschaften des Wassers wie Druck, Temperatur und Leitfähigkeit empirisch berechnet wird. Für die erforderliche globale Datenerfassung sind international und über lange Zeiträume vergleichbare Messdaten von entscheidender Bedeutung. Die Leitfähigkeit des Seewassers ist aber nicht auf das SI, sondern auf die Leitfähigkeit einer Kaliumchloridlösung definierter Zusammensetzung rückgeführt.

Im Rahmen eines EUROMET Projektes, an dem neben europäischen metrologischen Instituten und Meeresforschungseinrichtungen, auch Labore aus Neuseeland und Israel teilnehmen werden, soll die Messunsicherheit der Leitfähigkeit der Kalibrierlösungen für die Salinitätsmessung abgeschätzt werden. Das ist ein erster Schritt, um Messungen der Salinität an das SI System anzuschließen.