
Die Vergleichbarkeit von Messergebnissen über klimatologisch bedeutende Zeiträume ist essentiell für die Überwachung der Ozeane und für die Erstellung von Klimamodellen. Grundlegende metrologische Konzepte zur sicherstellung dieses Ziels, wie die Rückführung der Messdaten auf das SI und die Abschätzung der Messunsicherheit sind in einigen Bereichen der Ozeanographie bislang nicht umgesetzt. Eine der größten zukünftigen Herausforderungen ist dabei die zuverlässige Bestimmung der Aufnahme von Kohlendioxid durch die Weltmeere.
Die Bedeutung, die dem Projekt in der ozeanographischen Fachwelt beigemessen wird, zeigt sich an der großen Zahl von Kooperationspartnern. Hier sind sowohl internationale Organisationen, wie das Scientific Committee on Ocean Research, die International Association oft he Properties of Water and Steam und das International Geotraces Project, als auch Meeresforschungsinstitute wie das Leibniz Institut für Ostsseeforschung und das französische Institut Ifremer vertreten. Die University of Plymouth ist über eine Forschungskooperation in das Projekt eingebunden, bei der es um die zuverlässige Bestimmung von Eisenspuren im Ozean geht. Der weltweit führende Hersteller von Meerwasserstandards ist ebenfalls in die Projektarbeit einbezogen.
Erste Ergebnisse dieser Kooperation wurden Ende September auf einem Projekttreffen in Berlin diskutiert. Es wurden u.a. Ergebnisse eines Ringvergleichs von Messgeräten zur Bestimmung des gelösten Sauerstoffs, den die Universität von Tartu, Estland als Projektpartner organisiert hatte, vorgestellt. Ein internationaler Vergleich zur Messung der Salinität beginnt im Oktober 2012.
Von den Teilnehmern am Projekttreffen wurde betont, wie notwendig die Entwicklung von anwenderfreundlichen Paketlösungen zur Verfahrensvalidierung und Messunsicherheitsberechnung von allen relevanten Parametern ist, um die Anforderungen der `European directive of the quality of seawater´ zu erfüllen.
Das Projekt unterstützt die metrologischen Institute beim Aufbau von Kompetenzen in der Messung von Seewasserparmetern und hilft durch die Etablierung metrologischer Konzepte, wie der Berechnung der Unsicherheit von Messergebnissen, die Zuverlässigkeit ozeanographischer Daten zu verbessern.
Kontakt: Dipl.-Chem. Petra Spitzer, AG 3.13, petra.spitzer(at)ptb.de