
Die nationale technische Regel TRGS 727 [1] und die internationale technische Spezifikation IEC-TS-60079-32-1 [2] beinhalten Grenzwerte, bezogen auf die Zündquelle statische Elektrizität, für das Versprühen von Wasser. Diese Grenzwerte stammen primär aus den in [3] veröffentlichten Untersuchungen und entsprechen den damaligen Leistungsgrenzen der verwendeten Reinigungstechnik.
Die tatsächlichen Grenzwerte, ab denen mit einer Entzündung eines explosionsfähigen Gemisches durch die Zündquelle statische Elektrizität beim Versprühen von Wasser zu rechnen ist, wurden daher nicht untersucht. Dadurch ergeben sich bei Herstellern und Betreibern gleichermaßen Hemmnisse der Effizienz beim Einsatz aktueller Reinigungstechnik.
Die PTB hat in Kooperation mit namenhaften Herstellern und Betreibern der Reinigungstechnik Messungen zu dieser Thematik durchgeführt. Untersucht wurden Hochdruckwasserstrahlen bis 2500 bar, Düsendurchmesser von 0,5 mm bis 4,0 mm, Wasserarten unterschiedlicher elektrischer Leitfähigkeit und Behältervolumina von 1 m³ bis 44 m³. Die Messungen dienen, zusammen mit sicherheitstechnischen Überlegungen auf der Basis einschlägiger Literatur, als Grundlage für künftige sicherheitstechnische Bewertungen und einer Erweiterung geltender Grenzwerte.
Eine Veröffentlichung der Daten wird im Laufe des Jahres 2022 angestrebt.
[1] Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie: Vermeidung von Zündgefahren
infolge elektrostatischer Aufladungen : TRGS 727. Ausgabe 1/2016. Heidelberg : Jedermann-
Verlag, 2016 (DGUV Information 213-060)
[2] International Electrotechnical Commission, International Technical Specification
IEC/TS 60079-32-1:2013, Explosive atmospheres, Part 32 Electrostatics, Part 1 Guidance
[3] L. Post, G. Lüttgens, Dr. B. Maurer und Dr. M. Glor: Vermeidung von Zündgefahren infolge
elektrostatischer Aufladungen beim Versprühen von Flüssigkeiten unter hohem Druck. In:
Sonderdruck aus "Die BH", Heft 7/83