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Europäische Integration auf dem Gebiet der elektrischen Energiemesstechnik

05.12.2019

Am 13. Mai 2019 fand in Ljubljana (Slowenien) der Start des durch EURAMET ins Leben gerufenen Europäischen Metrologienetzwerks „Smart Electricity Grids“ (EMN SEG) statt. Die PTB beteiligt sich an der operativen Arbeit und ist auch in den Leitungsgremien des Netzwerks vertreten. Kernziele des Netzwerks sind eine wirksamere Ermittlung des tatsächlichen metrologischen Forschungsbedarfs in der europäischen Versorgungsindustrie und die Entwicklung einer gesamteuropäischen Forschungsstrategie auf dem Gebiet Smart Electricity Grids.

 

 

Unter intelligenten Stromnetzen (engl. „smart grids“) versteht man die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, elektrischen Speichern, Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in der Elektrizitätsversorgung. Sie ermöglichen die Optimierung und Überwachung der miteinander verbundenen Komponenten mit dem Ziel, die Effizienz und Zuverlässigkeit der elektrischen Energieversorgung sicherzustellen. Das neu gegründete EMN SEG verfolgt insbesondere folgende Ziele:

  • Koordinierung der Ausrichtung der nationalen Forschungsstrategien und Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Forschungsagenda
  • Aufbau einer nachhaltigen, europäischen metrologischen Forschungsinfrastruktur
  • Schaffung von Sichtbarkeit als relevante europäische Forschungsinstanz gegenüber Stakeholder-Organisationen
  • Schaffung eines Knowledge-Hubs
  • Institutionalisieren eines Wissensaustauschprogramms

Der Aufbau des Netzwerks wird durch ein gemeinschaftliches Projekt „Support for a European Metrology Network on Smart Electricity Grids“ mit Fördermitteln im Rahmen des EU-Forschungsprogramms EMPIR unterstützt. An diesem Kick-Start-Projekt sind neben der PTB die nationalen Metrologieinstitute VSL (Niederlande, Koordinator), INRIM (Italien), LNE (Frankreich), NPL (UK) und METAS (Schweiz) beteiligt. Die PTB übernimmt dabei die Aufgabe, eine Übersicht über die aktuellen Schwerpunkte europäischer Smart-Grid-Metrologie zu erstellen und Überlappungen und Lücken zu identifizieren.

Konkret werden dazu die Mess- und Kalibriermöglichkeiten der europäischen Metrologieinstitute bezüglich quantitativem und qualitativem Leistungsangebot einschließlich der Messunsicherheiten analysiert und katalogisiert. Außerdem wird das einschlägige Engagement der Metrologieinstitute in anderen fachlich verwandten EMPIR-Projekten analysiert, um daraus eine Topographie besonderer Forschungsinteressen für die elektrische Energieversorgung innerhalb Europas abzuleiten.