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Rekalibrierung des Hochdruck-Prüfstandes pigsar

03.12.2004

Im vergangenen Jahr wurde die Rohrprüfstrecke (RPS, Bild 1) als Primärrealisierung des Kubikmeters für Erdgas unter Hochdruckbedingungen in die neue Infrastruktur des Hochdruckprüfstandes pigsar als fester Bestandteil integriert. In der früheren Konzeption mussten für eine Rekalibrierung die RPS in eine der Prüflingstrecken eingebaut und eine weitere Prüflingsstrecke demontiert werden. Insgesamt war der Prüfbetrieb dadurch für ca. 4 Wochen unterbrochen. Eine außerplanmäßige Überprüfung der Sekundärnormale war dementsprechend faktisch unmöglich. Im Erweiterungsbau von pigsar ist die RPS nun stets verfügbar und kann durch einfache Fahrwegsumschaltung jederzeit zum Rekalibrieren eingesetzt werden. Die im Juni durchgeführte turnusgemäße Rekalibrierung verursachte dabei nur noch Stillstandszeiten von insgesamt 5 Tagen beim Prüfbetrieb für den Kunden.

RPS

Bild 1:   Die Rohrprüfstrecke an ihrem Einbauort in der Erweiterungshalle von pigsar bei der Er&öuml;ffnung am 12.12.2003

Neben der Rohrprüfstrecke sind in dem Erweiterungsbau auch kritisch betriebene Düsen als Sekundärnormale und Durchflussgeber verfügbar (Bild 2). Die Verwendung der kritischen Düsen führte zu einem verbesserten gasdynamischen Verhalten der Gesamtanlage vor allem im unteren Durchflussbereich. Durch einen unmittelbaren Vergleich der Ergebnisse bei Betrieb der RPS mit und ohne kritische Düsen konnten systematische Effekte des gasdynamischen Verhaltens erkannt und korrigiert werden. Bisher waren diese Effekte als statische Anteile (Typ B) im Messunsicherheitsbudget der RPS enthalten.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse der Rekalibrierung erneut die hervorragende Langzeitstabilität des Prüfstandes mit einer Reproduzierbarkeit von 0,08% über mittlerweile 11 Jahre.

Kritische Düsen

Bild 2:   Die Erweiterungshalle mit der Staffel der kritischen Düsen und der Rohrprüfstrecke im Hintergrund bei der Eröffnung am 12.12.2003.

Ansprechpartner:

B. Mickan, FB 1.4, AG 1.43, E-mail: bodo.mickan@ptb.de