Logo der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt

Nachwuchsgruppe Infraschall

Arbeitsgruppe 1.02

Profil

Die Nachwuchsgruppe Infraschall wurde 2022 an der PTB in einer gemeinsamen Initiative mit der TU Braunschweig gegründet. Die Gruppe untersucht die Entstehung, Ausbreitung und Wahrnehmung von tieffrequentem Luft- und Körperschall.

Nach oben

Forschung/Entwicklung

Themenschwerpunkt: Entstehung von Infraschall

In der Nachwuchsgruppe wird ein transportables Messsystem entwickelt, welches Infraschallpegel präzise bestimmen kann und somit Rückschlüsse auf die Stärke und die Lage der Schallquelle erlaubt. Das System wird an bodennahen Arrays, aber auch fliegend an einer Messdrohne zum Einsatz kommen.

Mit der Energiewende werden zunehmend nuklear und fossil betriebene Großkraftwerke mit großem Abstand zu vorhandener Wohnbebauung durch dezentral betriebene kleinere Energiekonverter in der Nähe zur Wohnbebauung ersetzt. Ein Betrieb dieser Anlagen verursacht häufig eine Schallemission im Bereich des Infraschalls.

Auch natürliche Großereignisse, wie beispielsweise Vulkanausbrüche, Erdbeben und Stürme erzeugen messbaren Infraschall und können über diesen registriert und geortet werden. Präzise Infraschallmesssysteme sind daher die Grundlage für die Entwicklung neuartiger und zuverlässiger Warnsysteme im Katastrophenschutz.

 

Themenschwerpunkt: Ausbreitung von Infraschall

In der Nachwuchsgruppe wird die Ausbreitung von Infraschall durch geeignete Modellbildung sowohl analytisch als auch durch Simulationen betrachtet. Die Ergebnisse werden bspw. für die Entwicklung von KI-Modellen zur schnellen Datenauswertung verwendet. Diese dient zur Vorhersage von möglichen Lärmbelästigungen, aber auch zur Lokalisierung und Klassifizierung von unbekannten Schallquellen.

Infraschall kann sich im Gegensatz zu Hörschall sehr weit ausbreiten. Dabei haben sowohl landschaftliche Aspekte, als auch die Witterungsbedingungen einen großen Einfluss auf die tatsächliche Schallausbreitung. Für genaue Infraschallbewertung werden nicht nur genaue Messungen, sondern auch genaue Ausbreitungsmodelle benötigt. Existierende Ausbreitungsmodelle sind für tieffrequenten Schall oft ungenau.

 

Themenschwerpunkt: Wahrnehmung von Infraschall

Die Nachwuchsgruppe erforscht Methoden zur objektiven Bewertung der Wahrnehmung von Infraschall. Ein transportables Messsystem wird mit Geräten zur Überwachung von kardiologischen und neurologischen Kennwerten gekoppelt. In einem Feldversuch können dann an Probanden und Probandinnen Rückschlüsse auf den alltäglichen Einfluss von Infraschall gezogen werden.

Die Wahrnehmung von Infraschall ist stark subjektiv, da die Hörschwellen in der Bevölkerung stark variieren. Auch eine nicht auditive Wahrnehmung, bspw. über Vibrationen ist möglich.   

Die Gewinnung von soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen aus subjektiven Eindrücken ist eine große Herausforderung. Wissenschaftlich fundierte Untersuchungen der Gesundheitseinflüsse von Infraschall sind aber nötig, um Richtlinien zu verbessern und die Akzeptanz für Zukunftstechnologien der Energiewende in der Bevölkerung zu stärken.

Nach oben

Informationen

Studierende

Wir haben Themen für Master- und Bachelorarbeiten.
Bei Interesse bitte Opens local program for sending emailstefan.jacob(at)ptb.de kontaktieren.

 

 

Nach oben