Für die Industrie ist es schwierig und aufwendig, für Effektlacke innerhalb der Produktkette vom Pigment über den Lack bis hin zum fertigen Produkt eine konstante Farbqualität zu garantieren. Nahezu unmöglich ist es, vorliegende Effektlacke, deren genaue Zusammensetzung man nicht kennt, zu reproduzieren.
Da für eine winkelaufgelöste absolute Reflexionsmessung mit definiertem Ein- und Ausfallwinkel zahlreiche Wellenlängen erfasst werden müssen, dauern solche Messungen bisher mehrere Stunden oder sogar Tage. Eine Zeilenkamera am neuen robotergestützten Messplatz „ARGon3“ (3D Appearance Robot-based Gonioreflectometer) der PTB verkürzt nun die Messzeit auf wenige Minuten, weil sie ein ganzes Spektrum auf einmal erfassen kann. Ergänzt wird sie durch eine Leuchtdichtekamera, welche die bisherige räumliche Auflösung von 20 mm auf etwa 30 µm verbessert und somit deutlich detailliertere Farbinformationen einer Probe liefert.
Die hier ermittelten Farbkoordinaten sorgen dafür, dass industriell genutzte Farbmessgeräte genauere und vergleichbare Daten liefern können. So lässt sich die Qualitätskontrolle von Farben verbessern – sowohl für herkömmliche als auch für Effektlacke.