In Zusammenarbeit mit der Charité, Klinik für Infektiologie, wurde ein auf der Laser-Durchflusszytometrie basierendes Verfahren zur Unterstützung der Malaria-Diagnostik entwickelt. Durch die Detektion seltener, durch die Infektion veränderter weißer Blutzellen (Monozyten) konnte erstmals eine Malaria-Erkrankung auch bei nicht-immunen Patienten mit hoher Spezifität und Sensitivität nachgewiesen werden. Die Methode eignet sich als Rasterverfahren zur Malaria-Früherkennung.
Neue Methode zur Malaria-Früherkennung
- PTB-News 1/2002 (114 kB) PTB-News 1/2002, Deutsche Ausgabe, Februar 2002
Die Malaria ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit mit ca. 2,5 Millionen Todesfällen pro Jahr. Auch in Industrienationen kommt es zu Todesfällen, die durch eine möglichst frühe Erkennung der Infektion verhindert werden könnten. Als Standardverfahren der Malaria-Diagnostik gilt die Mikroskopie, die die Unterscheidung der vier verschiedenen Parasitenarten sowie die Bestimmung der Konzentration der von Parasiten befallenen roten Blutzellen erlaubt. Derartige Untersuchungen werden jedoch nur bei einem klinischen Verdacht durchgeführt, so dass es zum Beispiel bei Personen nach einer Reise in endemische Gebiete zu einer Verzögerung der Diagnosestellung kommen kann.
Um die Eignung der Durchflusszytometrie als Rasterverfahren zur Malaria-Erkennung zu überprüfen, wurde die Konzentration von Monozyten mit Malaria-Pigment (PCM) gemessen. Nach Aufnahme des doppelbrechenden Malaria-Pigments Hämozoin, einem Abbauprodukt der Parasiten, zeichnen sich diese Zellen durch eine große Intensität des depolarisierten seitlichen Streulichts aus.
Das in der PTB erprobte durchflusszytometrische Verfahren erlaubt einen Malaria-Nachweis mit einer Spezifität von 100 %; eine Sensitivität von 86 % (100 %) wurde für nicht-immune (semi-immune) Patienten erreicht.