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Anerkennung von Prüfungen im Explosionsschutz

Auf Einladung der Deutschen Elektrotechnischen Kommission (DKE) und der PTB fand im September 2000 in Braunschweig eine Konferenz mit 55 Delegierten aus 20 Ländern statt. Es wurden Beschlüsse zur weiteren globalen Harmonisierung im IECEx-Zertifizierungsschema mit dem Ziel der gegenseitigen Anerkennung von Prüfergebnissen und Zertifizierungen gefasst.

Die Anerkennung von Prüfungen und Zertifzierungen ist in Europa durch die Richtlinie 94/9/EG geregelt. Ein wichtiges Instrument für die weltweite Harmonisierung ist das IECEx-Schema, das gegenseitige Anerkennungen von Prüfungen und Zertifikaten zwischen den Mitgliedsländern auf der Grundlage von IEC-Normen und einheitlichen Verfahrensregeln vorsieht. Hierbei wird eine zweistufige Konformitätsbewertung in Form einer Baumusterprüfung des Produkts sowie einer Bewertung des Qualitätsmanagementsystems beim Hersteller durchgeführt. Mitglieder mit abweichenden nationalen Anforderungen sind während einer Übergangszeit von 10 Jahren zur vollständigen Übernahme der IEC-Normen als nationale Normen verpflichtet.

Die anerkannten Zertifizierungsstellen des IECEx-Schemas können nationale Baumusterprüfbescheinigungen auf der Grundlage von »Assessment and Test Reports« (ATRs) anderer Länder ausstellen. Um die Bewertung der Qualitätsmanagementsysteme nicht wiederholen zu müssen, beschloss die Konferenz die Einführung des »Quality Assurance Reports« (QARs). Außerdem wurden die Verfahren für die Erstellung und Bewertung der ATRs weiter harmonisiert und vereinfacht. Somit kann die PTB künftig ATRs und QARs ausstellen, die als Grundlage für Zertifizierungen in anderen Ländern dienen. Durch Vermeidung von Doppelprüfungen werden die Zulassungsverfahren in den Importländern erheblich vereinfacht, so dass deutsche und andere europäische Hersteller explosionsgeschützter Geräte einen erleichterten Zugang zu den Weltmärkten erhalten.

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