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Hohe Auszeichnung für Braunschweiger Wissenschaftler der PTB

15.11.2013

Am 18.4.2013 wurde im Festsaal der ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest der Helmut Krämer Award an den PTB-Mitarbeiter Dr. Ulrich von Pidoll verliehen. Der Preis gilt als der höchste Preis auf dem Fachgebiet der Elektrostatik.

Am 18.4.2013 fand um 20:00 Uhr im Festsaal der ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest die Verleihung des Helmut Krämer Awards durch Vertreter der EFCE (European Federation on Chemical Engineering, www.static-electricity.eu) statt. Dieser Preis, der alle vier Jahre verliehen wird und als der höchste internationale Preis auf dem Fachgebiet Elektrostatik gilt, ging dieses Jahr an Dr. Ulrich von Pidoll von der PTB in Braunschweig.

Verleihung Helmut Krämer Award an Herrn v. Pidoll

 

Bild 1: Preisübergabe durch Prof. István Berta von der TU Budapest (links) an Dr. Ulrich von Pidoll (rechts).

Isolierende Kunststoffe können leicht durch Reibung elektrostatisch aufgeladen werden und dürfen deshalb normalerweise in Bereichen, in denen mit explosionsfähiger Atmosphäre gerechnet werden muss, nicht eingesetzt werden. Um dem zunehmenden Wunsch nach Verwendung von Kunststoffen für diesen Einsatz zu entsprechen, hat Dr. von Pidoll bereits vor einigen Jahren eine Testmethode entwickelt, mit der Kunststoffteile auf ihre Einsatzfähigkeit in explosionsgefährdeten Bereichen geprüft werden können, und die inzwischen Bestandteil mehrerer Normen ist.

Unter dem Vorsitz von Dr. Ulrich von Pidoll ist 2003 ein Europäisches Regelwerk (CENELEC TR 50404) zur Vermeidung von Zündgefahren durch elektrostatische Aufladungen erschienen. Im Februar 2013 wurde unter seinem Vorsitz sogar ein internationales Regelwerk (IEC TS 60079-32-1 Explosive atmospheres - Part 32 Electrostatics - Part 1 Tests) zur Gültigkeit in 170 Staaten angenommen. In der Laudatio von Prof. István Berta und Dr. Martin Glor wurde betont, dass Dr. von Pidoll den Helmut Krämer Award insbesondere wegen seiner wesentlichen Mitwirkung an diesen Regelwerken erhielt.

Dr. von Pidoll ist Oberregierungsrat an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig und mit dem Aufgabengebiet Schutz von Arbeitnehmern und unbeteiligter Dritte vor Bränden und Explosionen, welche durch elektrostatische Aufladungen ausgelöst werden betraut. Zurzeit arbeitet er an einem Verfahren, welches die elektrostatische Aufladbarkeit von isolierenden Kunststoffen aus deren physikalischen und chemischen Eigenschaften vorherberechnen kann, sodass jegliche Unsicherheiten durch statistische Streuungen von Messwerten (typischerweise +/- 15 %) bei der Bewertung entfallen.

Urkunde Helmut Krämer Award

 Kontakt: Dr. Ulrich von Pidoll, FB 3.7, Opens window for sending emailulrich.v.pidoll(at)ptb.de