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Entwicklung eines teilautomatisierten Beatmungsbeutels

Aus dem Jahresbericht 2020
03.03.2021

Prototyp des teilautomatisierten Beatmungsbeutels „ TaBea“

In einem abteilungsübergreifenden Projekt wurde unter Federführung der Abteilung 5 ein „Teilautomatisierter Beatmungsbeutel“ (TaBea) als Behelfsbeatmungsgerät für den Katastrophenschutz entwickelt. Anlass war die Situation zu Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020. In einigen Staaten zeigte sich, dass die Gesundheitssysteme überfordert waren und insbesondere der rasch steigende Bedarf an medizinischer Schutzausrüstung sowie Beatmungsgeräten nicht gedeckt werden konnte.

In dieser Situation entstand in der PTB das abteilungsübergreifende Projekt mit dem Ziel, kurzfristig ein möglichst einfaches und robustes Behelfsbeatmungsgerät auf Basis eines Standard-Beatmungsbeutels zu entwickeln, das selbst bei eingeschränkten Lieferketten regional in größeren Stückzahlen hergestellt werden kann. Innerhalb kurzer Zeit entstand im Fachbereich Wissenschaftlicher Gerätebau ein erster funktionsfähiger Prototyp, der in den folgenden Wochen unter Berücksichtigung externer Rückmeldungen und Zuarbeit weiterentwickelt wurde. Aus zahlreichen Fachbereichen der PTB kam ebenso Unterstützung wie von der Werkfeuerwehr und dem Malteser Hilfsdienst. Medizinisch beraten wurde das Projekt von mehreren Ärzten, insbesondere einem klinisch tätigen, erfahrenen Notfallmediziner, der im Rahmen mehrerer internationaler Katastropheneinsätze für „Ärzte ohne Grenzen“ praktische Erfahrungen erworben hat.