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Im Dickicht der Normen - Hürdenlauf für Exporteure

12.02.1999

Über die Bedingungen und Schwierigkeiten des Exports explosionsgeschützter Geräte nach Nordamerika; Seminar der PTB

Nicht immer und nicht überall ist das Prüfzeichen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) ein „Sesam öffne dich“. Darüber wissen all diejenigen Hersteller von sogenannten explosionsgeschützten Betriebsmitteln ein Lied zu singen, die einen globalen Markt im Auge haben: Läßt ein solcher Hersteller etwa die neue Bauart eines Elektromotors von der PTB auf seine Sicherheitsstandards prüfen, so sichert ihm das für sein Produkt zwar den Zugang zum deutschen und europäischen Markt, aber das Tor nach Nordamerika bleibt ihm trotz dieser PTB-Prüfbescheinigung und -Zulassung verschlossen. Der Grund: Zu unterschiedlich sind die technischen Sicherheitsphilosophien und die daraus resultierenden Normen für die Geräte- und Betriebsmittelprüfungen dies- und jenseits des Atlantiks. Der nordamerikanische Markt erkennt die europäischen Sicherheitszertifikate schlicht nicht an.

Dieser Problematik widmet sich ein Seminar der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt am 23. und 24. Februar auf dem Gelände der PTB in Braunschweig, an dem zahlreiche Hersteller explosionsgeschützter Geräte teilnehmen, für die sich - so auch der Seminartitel ‑ die Frage stellt: „Let's go west ‑ aber wie?“. Neben Experten der PTB werden vor allem auch Fachleute einer amerikanischen Zulassungsstelle, den Underwriters Laboratories Inc. (Chicago), zu Wort kommen. Die wirtschaftliche Bedeutung des nordamerikanischen Marktes für die deutsche Industrie wird zuvor ein Vertreter des bundesdeutschen Ministeriums für Wirtschaft und Technologie skizzieren.

Das Seminar versteht sich als ein weiterer Schritt, die bestehenden Exporthürden für deutsche Hersteller nach Nordamerika abzubauen. Denn bevor die Zulassungsverfahren vereinfacht und letztendlich harmonisiert werden können, gilt es, das Vertrauen in die gegenseitige Kompetenz wachsen zu lassen: das Seminar ‑ auch ‑ als vertrauensbildende Maßnahme. Am Ende dieses Prozesses könnten dann Geräte-Zulassungen stehen, die in den verschiedensten Wirtschaftsregionen akzeptiert sind. Aufwendige Mehrfach-Prüfungen, die heutzutage noch Ausdruck unterschiedlichster regionaler Normen sind, gehörten dann der Vergangenheit an. Die stark vom Export abhängige deutsche Industrie könnte dann an dieser Stelle aufatmen.

Weitere Informationen zum Seminar:
Dr.-Ing. Uwe Klausmeyer
Fachlaboratorium 3.41
Tel.: (0531) 592-3410
Fax: (0531) 592-3415

Wir laden ausdrücklich auch interessierte Journalisten zu diesem Seminar ein. Interviewtermine mit den Vortragenden können kurzfristig vor Ort vereinbart werden.