Kleinstraketen, Kampfroboter und neue biologische Waffen?
Vortrag innerhalb der Vortragsreihe "Mikro- und Nanotechnik für die Gesellschaft"
Viele Länder und die EU haben große Förderprogramme für Nanotechnik gestartet. Die meisten sind auf zivile Anwendungen gerichtet – es gibt jedoch auch militärische Forschung und Entwicklung. Insbesondere in den USA gehen 1/4 bis 1/3 der Aufwendungen für die National Nanotechnology Initiative an das Verteidigungsministerium. Technikfolgenabschätzungen zur Nanotechnologie nehmen militärische Anwendungen bisher kaum in den Blick. Das ist umso problematischer, als es dabei um die gezielte Vorbereitung von Schädigung und Zerstörung geht - was man im zivilen Bereich gerade verhindern möchte.
Beim Militär kursieren bereits unzählige Ideen für Einsatzgebiete der Nanotechnologie, von Strategieplanung und Logistik zu Gefechtsführung und Waffen. Die Ingredienzien sind kleinste Rechner, mächtige Programmsysteme, hochfeste Materialien, energiereichere Treib- und Explosivstoffe. Kleinste Sensoren, Miniaturflugkörper, variable Tarnung, autonome Kampfsysteme, Implantate zur Überwachung und Beeinflussing von Körperfunktionen.
Solche neuen Anwendungen sollten aus der Sicht auf internationalen Sicherheit und Stabilität beurteilt werden – enge Orientung an der eigenen militärischen Stärke blendet die internationalen Wechselwirkungen eher aus. Zu Grunde legen kann man die Kriterien präventiver Rüstungskontrolle (Abrüstung/Kriegsvölkerrecht, Stabilität/Nichtverbreitung, Mensch/Gesellschaft/Umwelt).