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Ernst O. Göbel wird Chef der Meterkonvention

28.10.2003

Der Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wurde an die Spitze des Internationalen Komitees für Maß und Gewicht gewählt

Die Vertreter der 51 Industrienationen, die als Unterzeichner der Meterkonvention einen internationalen Staatenbund des Messwesens bilden, haben gewählt: Prof. Dr. Ernst O. Göbel, der Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), wird ab dem 1. Juli 2004 der Präsident des Internationalen Komitees für Maß und Gewicht (CIPM) sein. Die Wahl fand auf der alle vier Jahre einberufenen Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Paris statt. Dass bereits zum dritten Mal seit 1945 ein PTB-Präsident an der Spitze des CIPM steht, unterstreicht die große weltweite Bedeutung der PTB auf dem Gebiet der Metrologie.

Die erste Unterzeichnung der Meterkonvention war ein Paukenschlag: Mit diesem diplomatischen Vertrag verpflichteten sich im Jahr 1875 die damals 17 wichtigsten Industrienationen, gemeinsam zur weltweiten Vereinheitlichung der Maße und Gewichte beizutragen – eine unverzichtbare Voraussetzung für alles wirtschaftliche Handeln. Heute, im Zeitalter der Globalisierung, ist die Bedeutung der Meterkonvention größer denn je. Inzwischen sind es 51 Mitgliedsstaaten sowie 15 assoziierte Staaten, die unermüdlich daran arbeiten, dass das nach außen eher unauffällige, aber fundamentale Netzwerk der Messtechnik, das weltweit Industrieunternehmen und ganze Staaten zu Handelspartnern macht, noch reibungsloser funktioniert. Dazu gehört unter anderem, die weltweite Benutzung des Internationalen Einheitensystems SI weiter voranzutreiben.<(/p>

Das CIPM ist das ausführende Organ der Meterkonvention. Es besteht aus 18 Personen, die von der Generalkonferenz für Maß und Gewicht gewählt werden. Insbesondere führt es die Aufsicht über das Internationale Büro für Maß und Gewicht (BIPM) in Sèvres bei Paris – bekannt als „Hüter“ des internationalen Kilogramm-Prototyps – sowie zehn Beratende Komitees, in denen alle detaillierten Entscheidungen zum SI und seinen sieben Basiseinheiten erarbeitet werden. Den neuen Präsidenten, Prof. Ernst O. Göbel, erwarten in seiner Amtszeit eine Vielzahl von Aufgaben: zum Beispiel die Umsetzung eines Abkommens zum Abbau nicht tarifärer Handelshemmnisse und eine gewisse Neuausrichtung der Laborarbeiten des BIPM, das sich trotz knapper Ressourcen neuen Anforderungen – wie zum Beispiel der Metrologie in der Chemie – stellen muss. Und nicht zuletzt spielt die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen (z. B. der Welthandelsorganisation WTO) zur Sicherstellung der Rückführbarkeit von Messergebnissen und damit weltweiten Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit eine zunehmend bedeutendere Rolle.