Deutsch-brasilianische Messgeräte-Partnerschaft
Umfassendes Abkommen rund um die gegenseitige Anerkennung von Messergebnissen nützt dem Handel zwischen beiden Staaten
Sie sind ungleiche Partner: das riesige Brasilien, das aber wirtschaftlich gesehen als Schwellenland gilt, und das kleine Deutschland mit seiner weltweit bedeutenden Industrie. Da Industrialisierung nur auf der Grundlage eines gut organisierten Messwesens geschehen kann, geht es hier natürlich auch um Entwicklungshilfe. „Aber davon profitiert Deutschland letztlich selber“, erläutert PTB-Präsident Prof. Dr. Ernst O. Göbel. „Immerhin tun sich hier bedeutsame Märkte auf – und der Handel mit Messgeräten ist ein durchaus ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor.“
Neben der gegenseitigen Anerkennung von Kalibrier-Ergebnissen umfasst das Abkommen auch gemeinsame Forschungstätigkeit rund um die SI-Basiseinheiten, die Grundlage allen Messens, die gemeinsame Entwicklung neuer Messgeräte und -verfahren, die Teilnahme an internationalen Vergleichsmessungen, den Austausch von Experten und vieles mehr. Es betrifft die verschiedensten Gebiete innerhalb der Metrologie von der Grundlagenforschung übers industrielle Messwesen bis hin zur chemischen Metrologie. Die beiden Präsidenten unterzeichneten das Memorandum of Understanding während der Generalkonferenz für Maß und Gewicht, die vom 12. bis 16. November in Paris stattfand.