Auf ionisierende Strahlung kann man unterschiedlich blicken: entweder auf das strahlende Objekt selbst oder auf die Dosis, die ein Mensch erhält. In beiden Fällen gilt das deutsche Strahlenschutzgesetz und ist die PTB tätig, wenn es um präzise Messungen geht. Im ersten Fall, wenn man das Objekt selbst betrachtet, geht es um die Einheit Becquerel. Die PTB sichert hier die Rückführung von Radioaktivitätsmessungen an Umweltproben aus Deutschland, Europa und darüber hinaus. Neben klassischen Umweltproben (Wasser, Boden, Nahrungsmittel usw.) werden auch Industrieprodukte analysiert (Baustoffe, Rückstände und Abfälle); sowohl künstliche als auch natürliche Radionuklide sind relevant. Der Fokus der PTB liegt auf Kalibriermessungen für Vergleichs- und Referenzmaterialien. Betrachtet man - im zweiten Fall - die Dosis, geht es um die Einheit Sievert. Die PTB ist vor allem bei niedrigen Dosisleistungen tätig. Sie betreibt das Untertagelabor UDO II (mit einer minimalen Ortsdosisleistung), einen Referenzmessplatz auf dem Wasser (ohne die terrestrische Strahlungskomponente) und eine Referenzmessfläche, die zusätzlich zur Ortsdosisleistung die kosmische Strahlung erfasst. Durch vergleichende Messungen können die Komponenten voneinander getrennt werden. Zukünftig wird die PTB unter anderem die Messung alphastrahlender Nuklide in der Umwelt mit optischen Methoden weiterentwickeln, um Kontaminationen aus großen Entfernungen erfassen zu können.
Beteiligte Abteilung
6 Ionisierende Strahlung