
Rund 140 Millionen Röntgenuntersuchungen werden pro Jahr in Deutschland durchgeführt; damit entfällt auf Röntgen etwa 40 % der gesamten effektiven Jahresdosis der Bevölkerung durch ionisierende Strahlung aus natürlichen und zivilisatorischen Strahlenexpositionen. Entsprechend wichtig ist die Dosimetrie für die Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik und die Verpflichtung, eine ausreichende Bildqualität bei minimaler Strahlendosis zu erreichen. Die PTB ist sehr wichtig für die technische Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik: Sie stellt hier die grundlegende dosimetrische Messgröße, die Luftkerma, dar. Sie betreibt zahlreiche Referenzstrahlungsquellen für Kalibrierungen und Prüfungen in der konventionellen Röntgendiagnostik, der Computertomografie und insbesondere der Mammografie. Ein wichtiger Kunde für die PTB ist die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) mit ihrem weltweiten Netzwerk aus Sekundärstandardlaboratorien, an dem mehr als 80 Länder beteiligt sind. Die PTB prüft in gesetzlichem Auftrag Diagnostikdosimeter, die für Abnahme und Konstanzprüfungen für medizinische Röntgendiagnostikeinrichtungen zur Untersuchung am Menschen verwendet werden und dem deutschen Mess- und Eichgesetz unterliegen. Dazu führt sie Baumusterprüfungen nach der Mess- und Eichverordnung durch, damit Dosismessungen in der Praxis verlässlich und somit die Patienten bestmöglich geschützt sind. Die PTB arbeitet federführend an relevanten internationalen und nationalen Normen mit, beispielsweise an solchen, die Referenzstrahlungen definieren oder Anforderungen an Dosismessgeräte festlegen. Bei ihrer Forschung liegt ein Schwerpunkt auf den dosisintensiven Maßnahmen, etwa der Computertomografie, die bei 8 % aller röntgendiagnostischen Untersuchungen eingesetzt wird, aber 64 % der kollektiven effektiven Dosis ausmacht (siehe Abbildungen). Die PTB entwickelt beispielsweise ein modernes und schnelles Verfahren der personalisierten CT-Dosimetrie. Ziel ist es, durch eine genaue Kenntnis der patienten- und scannerspezifischen CT-Dosis die Aufnahmeparameter patientenindividuell anzupassen, um so die Dosis zu senken.
Beteiligter Fachbereich6.2 Dosimetrie für Strahlentherapie und Röntgendiagnostik