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PTB gestaltet technische Richtlinie zu Terahertzsystemen in VDI-Gremium maßgeblich mit

20.08.2021

Als Teil ihrer umfangreichen Normungs- und Standardisierungsaktivitäten arbeitet die PTB im VDI/VDE-Fachausschuss 8.17 „Terahertzsysteme“ mit. Das Ziel der gemeinsamen Normungsarbeit unter Beteiligung der PTB ist die Erstellung einer technischen Richtlinie, die ein gemeinsames Verständnis der Kenngrößen von Terahertzsystemen ermöglichen soll. Die PTB bringt abteilungsübergreifend ihre umfangreiche Expertise auf dem Gebiet der zeit- und frequenzaufgelösten Terahertzmesstechnik ein, die sie sich im Bereich der Wellenformmetrologie, der Detektorkalibrierung und bei umfangreichen Arbeiten zur Terahertzkommunikation erworben hat.

 

 

 

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI e.V.) ist mit derzeit über 2100 veröffentlichten Richtlinien einer der großen Regelsetzer in Deutschland und hat das Ziel, neueste technische Entwicklungen auf allen Gebieten so zu begleiten, dass kommerzielle Transaktionen vereinfacht und Handelshemmnisse für alle Marktbeteiligten abgebaut werden. Die zunehmende Nutzung von Terahertztechnologie in einem industriellen Umfeld, die Erschließung neuer Anwendungsfelder und damit verbunden das zunehmende Produktionsvolumen von Terahertzsystemen erfordern, dass bei Herstellern, Regulierern, Händlern, Kunden und Anwendern ein gemeinsames Verständnis über die Kenngrößen und deren Ermittlung bei den neuartigen Systemen vorherrscht. Dazu wurde in der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik im Fachbereich Optische Technologien der Fachausschuss VDI/VDE-GMA FA 8.17 Terahertzsysteme gegründet. Dieser adressiert die Definition von Begriffen und Bewertungsprozeduren, mögliche Anwendungsfelder der Technologie und die Klärung spezifischer technologischer Details. Beteiligt sind vorwiegend Herstellerfirmen und wissenschaftliche Einrichtungen, die im Terahertzbereich aktiv sind.

Dazu erarbeitet der Fachausschuss Richtlinienentwürfe zur öffentlichen Prüfung, die nach Berücksichtigung der eingehenden Kommentare zu einer finalen Richtlinie werden, welche anschließend in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht wird. Die neue Richtlinie VDI/VDE 5590 soll insbesondere die Vergleichbarkeit von Mess- und Prüfergebnissen sowie der Spezifikationen von Terahertzsystemen gewährleisten und so zu Qualitätssicherung, Kundenschutz und Innovation beitragen [1, 2]. Derzeit sind drei Teile der Richtlinie bearbeitet worden. Teil 1 befasst sich mit Begriffen und Definitionen und ist in einer finalen Version bereits im März 2018 erschienen. Teil 2 behandelt Terahertz-Zeitbereichsspektrometer und ist im Oktober 2020 als Entwurf erschienen. Ein dritter Teil zu Frequenzbereichssystemen ist in Arbeit und soll als Entwurf Ende 2021 erscheinen. Im Laufe der Richtlinienarbeit ist ebenfalls der VDI-Statusreport „Terahertzsysteme und Anwendungsfelder“ (Bild) entstanden, der einen Überblick über die derzeitigen Technologien und deren Anwendung vermittelt.

 

Deckblatt des VDI-Statusreports „Terahertzsysteme und Anwendungsfelder“

Bild: Deckblatt des VDI-Statusreports „Terahertzsysteme und Anwendungsfelder“ [1] (Quelle: VDI e.V.)

 

 

Publikationen:

  • [1] VDI-Statusreport „Opens external link in new windowTerahertzsysteme und Anwendungsfelder“ (März 2020)
  • [2] S. Becker et al., New Series of Standards VDI/VDE 5590 on Terahertz Systems, 46th International Conference on Infrared, Millimeter and Terahertz Waves (IRMMW-THz 2021), Chengdu, China, September 2021.

 

 

 

Opens internal link in current windowFachbereich 2.2 „Hochfrequenz und Felder“

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