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Erfolgreiche Teilnahme am EUROMET Ringvergleich "Projekt 691"

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  • International Affairs
26.08.2004

Ein Ringvergleich mit einem etwas untypischen Charakter wurde 2003 im Rahmen des Euromet Projektes 691 gestartet und im März 2004 abgeschlossen. Es wurden keinerlei Vorgaben bzgl. des Kalibrierverfahrens gemacht, jedes Staatsinstitut sollte das Volumen eines 5 l- Eichkolbens mit den am Institut allgemein üblichen Messmethoden bestimmen. Je nach Methode kann das ausgeflossene oder eingefüllte Volumen eines trockenen oder feuchten Eichkolbens bestimmt werden. Insgesamt beteiligten sich 18 Länder, die Koordination wurde vom Swedish National Testing and Research Institute SP in Borås durchgeführt. Sechs der Teilnehmer hatten den selben Eichkolben schon einmal im Jahr 1989 untersucht. Bild 1 zeigt den 5 l-Eichkolben aus Glas.

Eichkolben mit einem Nennvolumen von 5 l

Somit stand nicht die Relation der in den verschiedenen Instituten ermittelten Volumenwerte zu einem über alle Werte gemittelten Wert im Vordergrund, sondern mehr das Interesse an der Langzeitstabilität des Eichkolbens, an der Reproduzierbarkeit früherer Ergebnisse, an der Qualität/Beherrschbarkeit der eingesetzten Verfahren und an der Glaubwürdigkeit der Einträge in den CMC-Tabellen.

Im Vergleich zu den Werten aus 1989 wurde in 2003 von den entsprechenden Instituten im Mittel ein um 0,002 % geringfügig größeres Volumen bestimmt, was in etwa dem Volumen von einem Wassertropfen entspricht.

Die eingesetzten Messmethoden wurden gegenüber 1989 verbessert. Im Mittel wurde die Standardabweichung bei den in den einzelnen Staatsinstituten durchgeführten Messungen um 33 % reduziert. Zudem haben sich die von den am Vergleich 1989/2003 beteiligten Instituten gelieferten Messergebnisse angenähert, die Standardabweichung der sechs Volumenwerte verringerte sich um 40 %.

Die PTB-Messergebnisse sind in Relation zu den Ergebnissen anderer Institute, die vergleichbare Messmethoden einsetzten, überdurchnittlich gut. Im Mittel lag die relative Standardabweichung all dieser Staatsinstitute bei 2,3·10-5, die der PTB bei 0,7·10-5. Die relative Spanne (Max - Min) der Messwerte lag im Mittel bei 6,8·10-5, die der PTB bei 2,0·10-5. Und die relative Messunsicherheit lag im Mittel bei 8,2·10-5, die der PTB bei 3,2·10-5.

Die im Rahmen des Ringvergleiches erzielten Messunsicherheitswerte deckten sich bei fast allen Teilnehmern mit den Einträgen in den CMC-Tabellen. Bei einigen wenigen Instituten kann zukünftig sogar eine Korrektur zu kleineren Werten hin durchgeführt werden.

Zusammenfassend kann der Ringvergleich des Euromet Projektes 691 als erfolgreich durchgeführt, koordiniert und analysiert betrachtet werden.

Zu bemerken ist darüber hinaus, dass der Prüfstand der PTB erst im vergangenen Jahr in die Räumlichkeiten des Hydrodynamischen Prüffeldes umgesetzt worden war und dieser Ringvergleich die erste Möglichkeit war, die nach der Umsetzung erfolgte messtechnische Leistungsfähigkeit sowie die für die neuen Bedingungen berechnete Messunsicherheit international zu überprüfen.

Ansprechpartner:

H. Többen; FB 1.5, AG 1.53, E-mail: helmut.toebben@ptb.de

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