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Sicherheitstechnische Bewertung elektrostatischer Zündgefahren beim Reinigen von Behältern mit Hochdruckwasserstrahlen

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  • Metrology for Society
01.12.2022

Das Versprühen von Wasser ist ein starkladungserzeugender Prozess, aus dem Raumladungswolken im Behälter resultieren. Büschelentladungen können zwischen der Raumladungswolke und leitfähigen geerdeten Einbauteilen im Behälter oder der leitfähigen geerdeten Behälterwand auftreten. Die Gefährdung ausgehend von der Raumladungswolke ist nicht allein abhängig vom Arbeitsdruck. Sie ist abhängig von der Rückstoßkraft des Wasserstrahls an der Düse und den Behälterabmessungen. Die Rückstoßkraft resultiert aus dem Düsendurchmesser, Volumenstrom und Arbeitsdruck.

Elektrostatische Zündgefahren aufgrund von Büschelentladungen aus Raumladungswolken sind durch die Beurteilungskriterien des nachfolgenden Ablaufdiagramms vermeidbar.

 

Eine Erweiterung des Ablaufdiagramms steht in Diskussion. Treten beim Reinigungsprozess isolierte Leiter in Gestalt zusammenhängender Wassercluster auf, von welchen Funkenentladungen ausgehen können, ist die TRGS 727 Abschnitt 4.12 Absatz 4 Hinweis 2 zu beachten und eine gesonderte sicherheitstechnische Bewertung durchzuführen. Isolierte Leiter können durch Strahlsegmente eines Vollstrahls oder zusammenhängende Wassermassen gebildet werden.

Detaillierte Informationen sind dem nachfolgend verlinkten PTB-Bericht zu entnehmen:
Opens external link in new windowhttps://doi.org/10.7795/110.20220629

[1]    TECHNISCHE REGEL FÜR GEFAHRSTOFFE: Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladungen (TRGS 727). Ausgabe 8/2016, (2016), (GMBl 2016 S. 256-314 [Nr. 12-17] (v. 26.04.2016); Berichtigt: GMBl 2016 S. 623 [Nr. 31] (v. 29.07.2016))

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