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Mit innovativer pH-Messtechnik der Ozeanversauerung in der Ostsee auf der Spur

Kolloquium der Abteilung 3

Auf globaler Ebene gefährdet die Ozeanversauerung – zurückzuführen auf die Aufnahme anthropogener CO2-Emissionen durch die Weltmeere – die Stabilität mariner Ökosysteme. In der Ostsee konnte dieser Prozess bisher mangels aussagekräftiger pH-Messungen nicht quantifiziert werden. Dieser Vortrag beleuchtet den langfristigen Anstieg der Ostsee-Alkalinität über die vergangen zwei Dekaden, welcher der CO2-induzierte Versauerung entgegenwirkte. Weiterhin wird die spektrophotometrische pH-Messmethode vorgestellt, die sich in der Ozeanforschung als de-facto Standard zur Bewertung des Versauerungsgeschehens etabliert hat. Erst neueste Charakterisierungen von pH-Pufferlösungen, die in Zusammenarbeit mit der PTB durchgeführt wurden, und des pH-sensitiven Farbstoffes m-Kresolpurpur erlauben den Einsatz der hochgenauen Methode auch bei ostseetypischen, niedrigen Salzgehalten unter 20. In Kombination mit technologischen Fortschritten, die im Rahmen des EU BONUS Projektes PINBAL erzielt wurden und zu einem kommerziell verfügbaren Durchfluss-pH-Messgerät für den autonomen Einsatz führten, empfiehlt sich das adaptierte Messverfahren für den routinemäßigen Einsatz im Rahmen der Ostsee-Umweltüberwachung der Helsinki-Kommission.