Für die Bestimmung von Messunsicherheiten werden heutzutage (Bayessche) Wahrscheinlichkeitsverteilungen verwendet. In einfachen Fällen können diese Verteilungen mit den aktuellen Richtlinien (GUM) exakt bestimmt werden. Im Allgemeinen benötigt man jedoch das Bayes-Theorem und eine entsprechende Priorverteilung. Für den Fall, dass a priori kein bzw. nur vages Vorwissen über die Messgröße existiert oder benutzt werden soll, werden nichtinformative Prioren benutzt. Zur Konstruktion dieser Priorverteilungen gibt es ein in der Statistik anerkanntes Verfahren, das sog. Referenzprioren erzeugt. Das Verfahren ist jedoch kompliziert und gestattet nur in einfachen Fällen eine analytische Lösung. An der PTB ist es gelungen, für dieses Verfahren eine alternative Berechnungsmethode zu entwickeln, die die analytische Berechnung der Prioren vereinfachen kann, und die darüber hinaus die Beziehung dieser Prioren zur Informationstheorie erhellt.
Ansprechpartner: O. Bodnar; FB 8.4; C. Elster, FB 8.4