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Kalibrierung von Keramikstandards für die Zuckerindustrie

05.12.2013

Die Zuckerindustrie benötigt zur Rückführung von Reflexionskolorimetern, die zur Bestimmung des Zuckerweißegrades eingesetzt werden, geeignete Kalibriernormale. In der Methode GS2-13 der ICUMSA (International Commission for Uniform Methods of Sugar Analysis) ist dargelegt, wie mit Hilfe eines filterbasierten Doppelstrahl-Kugelreflektometers "Elrepho" der Reflexionsgrad von weißem Zucker gemessen werden kann.

Die entscheidende Messgröße hierbei ist der Quotient der Zuckerreflexionsgrade R(λ) bei Schwerpunktswellenlängen von 495 nm und 620 nm mit dem die sogenannte „Braunschweig Standard-Farbtypennummer“ auf einer Skala von 0 bis 6 berechnet werden kann. Historisch bedingt wurde hierzu über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten speziell angefärbter Zucker verwendet. Seit kurzem sind als zulässiges alternatives Kalibriermaterial keramische Reflexionsnormale erhältlich. Werden Keramiken als sekundäre Standards verwendet, wird die zugehörige Farbtypennummer νc gemäß der aktuellen ICUMSA-Methode GS2-13 (2012) mit einer etwas modifizierten Bestimmungsgleichung berechnet.

Seit diesem Jahr können in der PTB solche Keramiken gemäß der modifizierten „Braunschweig Standard-Farbtypenreihe“ mit den aktuellen νc-Farbtypennummern kalibriert werden. Ein solcher Satz keramischer Farbtypen-Standards besteht aus zwei kreisrunden Keramikfliesen der nominellen Farbtypen 0 (weiß, links in der Transportbox) und 6 (leicht bräunlich, rechts in der Transportbox), welche in eine zylindrische Kunstofffassung eingeklebt sind. Kunden für solche Kalibrierungen sind die Hersteller von Reflexionskolorimetern und Zuckerraffinerien.

Charge von Keramikstandards für die Zuckerindustrie