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Metrologie für die Bestimmung der Salinität und der Übersäuerung der Ozeane-EMRP Projekt ENV05 erfolgreich abgeschlossen

03.06.2015

In der Ozeanographie werden weltweite und über sehr lange Zeiträume vergleichbare Messdaten benötigt, um sehr geringe, aber systematische klimatische Veränderungen zu erfassen. Bereits kleine Variationen der Salinität und des pH-Wertes in den Meeren können das komplexe System der Meereströmungen und die Biodiversität der Ozeane beeinflussen. Umso wichtiger ist es, wesentliche Parameter wie Salinität, Temperatur, Dichte, Leitfähigkeit, pH-Wert, Sauerstoffkonzentration und Zusammensetzung hinreichend genau und auf das SI-System bezogen, zu erfassen. Forschungsaufgabe des 2014 erfolgreich beendeten Projektes ENV05 OCEAN war es, mit zwölf europäischen Partnern für diese wesentlichen ozeanographischen Parameter eine metrologische Basis zu schaffen. Hervorzuheben ist hierbei auch die sehr gute Kooperation zwischen den innerhalb der PTB beteiligten Fachbereichen 3.4 (Physikalische Chemie), 3.3. (Thermophysikalische Größen) und 7.4 (Temperatur). In interdisziplinärer Zusammenarbeit wurden neue SI rückgeführte Messverfahren für Salinität, Dichte und Schallgeschwindigkeit bei hohem Druck entwickelt.

Die Bedeutung, die dem Projekt in der ozeanographischen Fachwelt beigemessen wird, lässt sich nicht nur an der Zahl und dem Umfang der internationalen Kooperationspartner erkennen, sondern auch an der Wahl von Mitgliedern des Konsortiums, u.a. aus der PTB, in das neu gegründete internationale Joint Committee on the Properties of Seawater (JCS). Das JCS fordert neben der Entwicklung von Referenzmaterialien und zuverlässiger Sensoren auch die Einführung der systematischen SI konforme Berechnungen der Messunsicherheit für ozeanographische Beobachtungen, archivierte Daten und numerische Modelle. Die im Projekt ENV05 erzielten Ergebnisse sind hier eine gute Grundlage für zukünftige europäische Forschungsprojekte wie AtlantOS.