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Salzgehalt von Meerwasser zuverlässig messen

13.11.2007

Salinität, ein Maß für den Salzgehalt in Seewasser, ist eine der wichtigsten Eingangsgrößen in ozeanographische Modelle. Temperatur, Druck und Salinität werden benötigt um die Dichte von Seewasser zu berechnen. Die globalen Meerwasserströme, die von Dichteschwankungen angetrieben werden, haben einen großen Einfluss auf das Weltklima. Die Salinität ist daher eine der wesentlichen Klimavariablen, die im Global Climate Observation System (GCOS) weltweit unter Beobachtung stehen.

Die elektrolytische Leitfähigkeit ist eine physikalische Größe, die vom Anteil gelöster Salze im Meerwasser abhängt. Die UNESCO hat daher 1978 die so genannte Praktische Salinitätsskala (PSS-78) in Kraft gesetzt, die die Grundlage für eine international akzeptierte Methode bildet, die Salinität aus Messungen der Leitfähigkeit von Meerwasser zu berechnen. Diese Skala ist jedoch nicht auf SI Einheiten zurückgeführt. Aus diesem Grund wurde die Rückführbarkeit der Salinitätsbestimmung in einer ersten EUROMET Studie untersucht (EUROMET Projekt 918).

Der Abschluss des Projekts war der Anlass, das 230. PTB Seminar dem Thema „Leitfähigkeit und Salinität“ zu widmen. Während des Seminars diskutierten Experten aus der Metrologie und der Ozeanographie über die Messung von für das Meerwasser relevanten Größen (Temperatur, Leitfähigkeit, Dichte und Salinität), die derzeitigen Referenzstandards für die Salinitätsbestimmung, die Thermodynamik von Meerwasser und natürlich die Ergebnisse des EUROMET Projekts. Insbesondere wurde die Expertise der Metrologen zur Rückführbarkeit, Unsicherheit und Vergleichbarkeit von Messungen sehr begrüßt und hat zu fruchtbaren Diskussionen geführt. Dies hatte zur Folge, dass weitere Kooperationen in Aussicht gestellt wurden, um metrologische Belange (insbesondere die Rückführbarkeit) in der ozeanographischen Forschung zu berücksichtigen.