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Rückführbare und vergleichbare Ergebnisse für die Metallproteine Transferrin und Superoxiddismutase in Humanproben

04.06.2015

Die zuverlässige und vergleichbare Bestimmung von Proteinen als Marker in der klinischen Diagnostik ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Behandlung vieler Erkrankungen.

Im Rahmen des EMRP Projektes HLT05  (Metrology for metalloproteins) konnten zusammen mit Partnern aus ganz Europa jetzt Verfahren zur rückführbaren Bestimmung des Eisentransportproteins Transferrin (TRF) und der Cu,Zn-Superoxiddismutase (SOD) in Humanblut entwickelt und validiert werden. Diese beiden Proteine dienen in der klinischen Diagnostik zur Erkennung von Anämie sowie rheumatischer Arthritis und ischemischem Myokard. Die quantitative Bestimmung der Proteine basiert auf der spezies-spezifische Isotopenverdünnungsmassenspektrometrie (IDMS). Zur Herstellung der dafür notwendigen isotopenangereicherten Proteine konnte das in den Proteinen enthaltene Metall erfolgreich gegen isotopenangereichtertes Metall ausgetauscht werden. Das so erhaltene 57Fe-TRF bzw. 65Cu, 67Zn-SOD wurde genauestens hinsichtlich der Reinheit und Isotopenanreicherung charakterisiert. Es konnte auch gezeigt werden, dass die Proteine nach dem Austausch des Metalls in vollständig funktionsfähiger Form wieder rekonstituiert wurden. Dies ist wichtig, da sich die isotopenangereicherten Proteine während der Probenvorbereitung, Trennung und Detektion genauso verhalten müssen wie die natürlich vorkommenden Proteine in den Proben. Damit steht erstmals eine Methode zur Quantifizierung von TRF und SOD in Humanproben zur Verfügung, die eine Rückführbarkeit der Ergebnisse auf das SI gewährleistet. In einem jetzt angelaufenen Ringversuch für TRF soll jetzt unter anderem die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Routinemethoden in klinischen Laboratorien mit der entwickelten Referenzmethode getestet werden.

Ziel in der noch verbleibenden Projektzeit ist die Entwicklung ähnliche Methoden für weitere wichtige klinische Marker wie Gesamthämoglobin, Ceruloplasmin und Selenoproteine.