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Ein Forschungsbau für die Nanomesstechnik

Richtfest für das Gebäude des Carolo-Wilhelmina-Forschungszentrums LENA (Gemeinsame Presseinfo mit der Technischen Universität Braunschweig)

22.08.2016

Nanotechnologie umfasst ein breites Spektrum zukunftsweisender Querschnittstechnologien mit Werkstoffen, Bauteilen und Systemen, deren Funktion auf den besonderen Eigenschaften ihrer nanoskaligen, also millionstel Millimeter kleinen Abmessungen beruht. Ein Schlüssel zu ihrer Weiterentwicklung ist eine präzise Messtechnik, um Nanosysteme zu beschreiben, zu verstehen und herzustellen. Zur Stärkung des Forschungsschwerpunkts Nanometrologie baut das Land Niedersachsen für die TU Braunschweig ein neues Gebäude für das Forschungs-zentrum LENA. Bund und Land investieren gemeinsam über 33 Millionen Euro in den Forschungsbau. 

Bild – frei zur Veröffentlichung bei Abdruck der Quelle: „TU Braunschweig“ (von links): Ulrich Markurth, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig; Renate Müller-Steinweg, Bauamtsleiterin Staatliches Baumanagement; Peter-Jürgen Schneider, Niedersächsischer Finanzminister; Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig; Prof. Dr. Meinhard Schilling, LENA-Vorstand; Dr. Jörn Stenger, Präsidium der PTB. Oben, beim Vortragen des Richtspruchs: Bauleiter Ditmar Weberstädt mit einem Kollegen

Das Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) wird über eine hervorragende Ausstattung an Großgeräten für die Nanoanalytik verfügen.

Das LENA vereint aktuell Institute aus den Fakultäten Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik (federführend), Lebenswissenschaften und Maschinenbau der Technischen Universität Braunschweig mit den Abteilungen Elektrizität, Chemische Physik und Explosionsschutz sowie Optik und Fertigungsmesstechnik der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.

Zu LENA gehören auch mehrere Nachwuchsforschergruppen. Das Training des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Partner wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit. So liegt der Ursprung der gemeinsamen Aktivitäten zwischen TU Braunschweig und PTB in Ausbildungsprogrammen für Doktoranden. Auch für Wissenschaftler nach der Promotion ergeben sich im LENA-Umfeld spannende Entwicklungsmöglichkeiten. Im April haben bereits zwei LENA-Nachwuchsgruppen (aus Landesmitteln finanziert) und eine LENA-Juniorprofessorin, die gemeinschaftlich von TU Braunschweig und PTB berufen wurde, ihre Forschungs- und Lehrtätigkeiten aufgenommen.

Die Aktivitäten am Standort LENA sind auch ein wichtiger Bestandteil der Quanten- und Nanometrologie innerhalb der neuen Wissenschaftsallianz zwischen den Universitäten Braunschweig und Hannover und somit für die Region von herausragender Bedeutung.

Aus dieser Förderung sollen unter anderem weitere sieben Nachwuchsgruppen im LENA forschen können. Durch die neue Forschungsinfrastruktur des LENA werden die Aktivitäten unter einem gemeinsamen Dach noch effizienter gebündelt und auf eine neue Ebene gehoben. Dies stellt die Forscher gut für den hochkompetitiven Wettbewerb um die großen DFG-geförderten Verbundforschungsprojekte und im globalen Wettbewerb auf.

 

Der Forschungsbau Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) in Stichworten:

LENA ist ein Carolo-Wilhelmina-Forschungszentrum der Technischen Universität Braunschweig, das in enger Kooperation mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig gegründet wurde und gemeinsam von den beteiligten Instituten bereits betrieben wird. Es ist Teil der „Metrologie Initiative Braunschweig“ (MIB), die weitere Metrologie-Aktivitäten wie gemeinsame Berufungen von TU Braunschweig und PTB sowie Doktorandenausbildungsprogramme umfasst.


Kosten

Investitionsvolumen: 33 134 000 Euro. Der Um- und Neubau am Standort „Langer Kamp“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik“ (PVZ) wird finanziert durch Bund und Land Niedersachsen (Bundesanteil aktuell 14 515 500 Euro).

Davon entfallen auf den Neubau des Bürogebäudes und den Umbau der Halle rund 22 Millionen Euro.

Erstausstattung der Gebäude: 1 946 300 Euro
Forschungsgroßgeräte: 9 160 000 Euro


Ausstattung

Eine wesentliche Besonderheit des Forschungszentrums LENA ist die Ausstattung mit nanoanalytischen Großgeräten, die die analytische Infrastruktur der TU Braunschweig wesentlich ergänzen. LENA wird über eine einzigartige Ausstattung hochwertiger Geräte für hochauflösende Bildgebung, orts- und zeitaufgelöste Spektroskopie, Oberflächen-Manipulation und Analytik sowie Instrumente zur Charakterisierung von Partikeleigenschaften verfügen. Im Rahmen des Forschungsbaus wurden zehn Großgeräte (9 160 000 Euro) sowie kürzlich ein weiteres (elftes) Gerät aus einem Zusatzantrag mit 1 200 000 Euro, jeweils vorbehaltlich der Zustimmung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den entsprechenden Großgeräteanträgen, genehmigt. Größtes Gerät und Herzstück wird ein hochauflösendes Transmissions-Elektronenmikroskop (HR-TEM) sein, für das 3 500 000 Euro veranschlagt sind. (Aktuell wurde der vierte Großgeräteantrag eingereicht. Dabei handelt es sich um ein STED-Fluoreszenzmikroskop, dessen Anwendung insbesondere auch für die Lebenswissenschaften interessant sein wird (Betreiber: AG Tinnefeld).

Neubau: Hier entstehen Büro- und Seminarräume mit einer Hauptnutzfläche von 1115 m² (Abmessung 53,5 m x 14,2 m).

Um- und Neubau Bestandsgebäude: Dabei handelt es sich um einen von Walter Henn (damals Professor für Industriebau der TU Braunschweig) entworfenen Hallenbau. Er ist Teil eines 1961 bis 1965 realisierten Ensembles. Hier werden nun die baulichen Voraussetzungen geschaffen, um modernste Labortechnik zur Erforschung und Entwicklung metrologischer Methoden und Normale für nanoskalige Materialien zu integrieren. Das Gebäude wird über einen Verbindungsbrückengang an den Neubau angeschlossen. Es entsteht eine Hauptnutzfläche für Labore und Großgeräte von 1418 m² (Abmessung 34 m x 45,4 m).


Nutzung

Die Hauptnutzfläche von insgesamt 2574 m² schafft Arbeitsraum für über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im LENA forschen Mitglieder bzw. Professoren aus drei Fakultäten der TU Braunschweig mit ihren Partnern aus vier Abteilungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Zusätzlich werden mehrere Nachwuchsforschergruppen im LENA arbeiten.


Bauzeitraum

Baubeginn: Dezember 2014 (Bauschilderrichtung am Langen Kamp 6, 13. Januar 2015) Grundsteinlegung: 18. April 2016
Richtfest: 22. August 2016
Geplante Gebäudefertigstellung und Beginn der Messgeräteinstallation: Herbst 2017


Architektur, Planung und Ausführung

Projektleitung und Projektsteuerung: Staatliches Baumanagement, Braunschweig
Architekten und Bauleitung: Arbeitsgemeinschaft RKW-Meyer GbR, Düsseldorf
Technische Gebäudeausrüstung: PbR Planungsbüro ROHLING AG, Osnabrück Tragwerksplanung: Wetzel & von Seht, Hamburg


Ansprechpartner

Dr. Thorben Dammeyer (LENA-Geschäftsführer), Hans Sommer Str. 66, 38106 Braunschweig Tel.: +49 531 391 3801, E-Mail: Opens window for sending emailt.dammeyer(at)tu-braunschweig.de

Prof. Dr. Andreas Waag (Sprecher LENA-Vorstand), Institut für Halbleitertechnik, Hans Sommer Str. 66, 38106 Braunschweig, Tel.: +49 531 391 3774, E-Mail: Opens window for sending emaila.waag(at)tu-braunschweig.de

Renate Müller-Steinweg, Staatliches Baumanagement Braunschweig, Leiterin, An der Martinikirche 7, 38100 Braunschweig, Tel.: +49 531 1211-0

Ansprechpartnerin für die Medien: Dr. Elisabeth Hoffmann (Presse und Kommunikation), Pockelsstr. 14, 38106 Braunschweig, Tel.: +49 531 391-4122, E-Mail:Opens window for sending email presse(at)tu-braunschweig.de