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Deutsch-japanische Erfolgsgeschichte

Waagen-Abkommen erweitert – noch mehr Prüfergebnisse gegenseitig akzeptiert

03.07.2007

Seit 1999 existiert ein deutsch-japanisches Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der Prüfergebnisse von nichtselbsttätigen Waagen. Der rasante messtechnische Fortschritt der letzen Jahre auf dem Gebiet der Wägetechnik machte eine Revision dringend erforderlich. Daher haben die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und das National Metrology Institute of Japan (NMIJ) am 5. Juni eine umfassende Erweiterung des Abkommens unterzeichnet.

Bild: Die Herren Dr. Akihiro Tanaka, Direktor des NMIJ, und Dr. Roman Schwartz, Leiter der Abteilung "Mechanik und Akustik" der PTB, nach der Unterzeichnung der neuen Fassung des bilateralen Kooperationsabkommens (MoU) in Tsukuba / Japan. Im Hintergrund (von links nach rechts): Dr. Yoshio Hino, Direktor des International Metrology Cooperation Office, Frau Hiroe Sakai, OIML-Sekretariat im International Metrology Cooperation Office und Dr. Yukinobu Miki, Director Metrology Management Center des NMIJ (Das Foto findet sich als 72-dpi-Datei im Internet www.ptb.de unter Presse/Aktuelles > Presseinfos und kann als 300-dpi-Datei bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bestellt werden: erika.schow@ptb.de)

Schon im Jahr 1999 unterzeichneten das japanische National Research Laboratory of Metrology, NRLM, (heute National Metrology Institute of Japan, NMIJ) und die PTB ein bilaterales Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der Prüfergebnisse von nichtselbsttätigen Waagen (NSW). Es war ein Meilenstein auf dem Weg zum Abbau von technischen Handelshemmnissen mit nicht unbeträchtlichen wirtschaftlichen Vorteilen für die Waagenindustrie der beiden Länder.

Das Abkommen wurde im Jahr 2001 revidiert und erweitert, so dass es Waagen mit einer Höchstlast bis 1 t umfasste. Außerdem wurden NSW der Genauigkeitsklasse I sowie wichtige Teilgeräte, sogenannte "Waagenmodule", wie z.B. Auswertegeräte, in das Abkommen einbezogen.

Der rasante messtechnische Fortschritt der letzen Jahre auch auf dem Gebiet der Wägetechnik machte eine zweite Revision nun dringend erforderlich. Die Erweiterung des Abkommens, die vom Direktor des NMIJ, Akihiro Tanaka, und dem Leiter der PTB-Abteilung "Mechanik und Akustik", Roman Schwartz, am 5. Juni 2007 unterzeichnet wurde, bezieht jetzt nicht nur NSW mit deutlich höheren Höchstlasten (maximal 5 t), sondern auch Wägezellen als das wichtigste Waagenmodul und quasi "Herz" einer jeden Waage mit ein. Voraussetzung ist, dass die Wäge- zellen nach einer bestimmten internationalen Norm, der OIML- Empfehlung R 60, geprüft sind und bestimmte Spezifikationen einhalten: Genauigkeitsklasse C oder D, Höchstlast maximal 20 t, Anzahl der Teilungswerte maximal 6000, Feuchteklasse entweder SH oder CH.

Die vorliegende zweite Revision bestätigt und festigt die sehr guten Beziehungen zwischen den metrologischen Staatsinstituten Deutschlands und Japans. Neben der Erweiterung hat das neue Abkommen einen weiteren, wichtigen Vorteil für deutsche Waagenhersteller, nämlich Planungssicherheit. Unabhängig von den zur Zeit auf internationaler Ebene laufenden Diskussionen im Zusammenhang mit dem OIML Mutual Acceptance Arrangement (MAA) gewährleistet dieses bilaterale, revidierte Memorandum of Understanding (MoU) auch zukünftig die gegenseitige Anerkennung von Prüfergebnissen für Waagen und Wägezellen.

Ansprechpartner:
Dr. Roman Schwartz,
PTB-Abteilung Mechanik und Akustik,
Tel. (0531) 592-1010
E-Mail: roman.schwartz@ptb.de
 
Dr. Panagiotis Zervos,
PTB-Fachbereich Masse,
Tel. (0531) 592-1100
E-Mail: panagiotis.zervos(at)ptb.de