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Wissenschaftlicher Fortschritt durch Reisen in die Vergangenheit

VDE/PTB-Tagung am 30.10. zeigt, wie Geschichte neue Entwicklungen befruchtet

14.10.2008

Eine gut geplante Reise führt so manches Mal zu neuen Entdeckungen. Da geht es Wissenschaftlern nicht anders als Abenteuerreisenden. Brechen Forscher zu Reisen in die Vergangenheit der Wissenschafts- und Technikgeschichte auf, stehen die Chancen gut, dass sie auf Ideen stoßen, die moderne Entwicklungen beflügeln können. Der Verband der Elektrotechnik (VDE) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) bieten mit ihrer Veranstaltung "Vermessung des Äthers" am 30. Oktober 2008 in der PTB einen sanften Einstieg in dieses spannende Thema .

Aristoteles prägte in der Antike den Begriff des Äthers für jenes geheimnisvolle, ultrafein granulierte Substrat, das Licht und Energie durch den Raum trägt. Es dauerte bis in das vergangene Jahrhundert, bevor Wissenschaftler andere, überzeugendere Erklärungen für Erscheinungen wie Elektrizität, Magnetismus und Strahlung fanden. Mit immer einfallsreicheren und ausgeklügelteren Messgeräten und -verfahren machten Naturforscher Größen erfahr- und quantifizierbar, die für Menschen nicht wahrnehmbar sind. Die Tagung des VDI und der PTB "Vermessung des Äthers" befasst sich mit den Erkenntnissen dieser Forscher und den Bemühungen von nachfolgenden Erfindern und Ingenieuren, die erkannten Naturphänomene für den Menschen nutzbar zu machen.

Manch innovativer Gedanke, der unter früheren Erkenntnisbedingungen und technischen Möglichkeiten nicht realisierbar war, verdient eine erneute Betrachtung aus heutiger Sicht. In der Energieversorgung werden beispielsweise derzeit Ideen von T.A. Edison aus dem Bereich Gleichstromversorgung mit großen Erwartungen neu diskutiert. Moderne Leistungshalbleiter machen Konzepte realisierbar, die vor hundert Jahren noch zu Gunsten der Wechselspannungsversorgung verworfen werden mussten. Und so kommt jener Wissenschaftler womöglich eher zum Ziel, der nicht nur auf Einfallsreichtum und glücklichen Zufall hofft, sondern sich aus dem kompletten Werkzeugkasten der etablierten Problemlöse- und Kreativtechniken bedient und zudem noch einen Blick in die Wissenschafts- und Technikgeschichte riskiert. "Erfinden mit System - Methoden und Beispiele" ist daher der Titel des Vortrages von Dr. Dietmar Zobel im Rahmen des PTB-Kolloquiums, das direkt vor der Tagung stattfindet.

Das Kolloquium und die anschließende Tagung im Hörsaal der PTB in der Bundesallee 100 stehen jedem Interessierten offen, die Teilnahme ist kostenlos. Ein genaues Programm findet sich im Internet.

Informationen zur Veranstaltung
http://www.ptb.de/de/aktuelles/archiv/veranstaltungen/2008/pdfs/vermessungDesAeters/Programm.pdf

Weitere Informationen:
Dr. Martin Kahmann, Arbeitsgruppe 2.3 Elektrische Energiemesstechnik,
Tel.: (0531) 592-2300, E-Mail: martin.kahmann(at)ptb.de