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Messwesen, Globalisierung und Armutsbekämpfung

15.10.2004

Internationale Konferenz für das Gesetzliche Messwesen tagt erstmals in Deutschland / 250 Teilnehmer aus 110 Ländern erwartet

Vom 24. bis zum 29. Oktober 2004 verwandelt sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Berlin in einen multinationalen Treffpunkt: 250 Teilnehmer aus 110 Ländern treffen sich zu einer Konferenz, um über Strategien des internationalen gesetzlichen Messwesens zu diskutieren. Denn richtiges Messen im Verbaucherschutz ebenso wie im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz ist keine nationalstaatliche, sondern eine globale Aufgabe. Wie lässt sich das Gesetzliche Messwesen im Zuge wachsender Globalisierung weiter harmonisieren? Und: Wie kann der Aufbau einer technologischen Infrastruktur in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Armutsbekämpfung beitragen? Dies sind zwei der Themen, die auf der Agenda der „Organisation Internationale de Métrologie Légale“ (OIML) ganz oben stehen. Der Präsident der OIML, Professor Manfred Kochsiek von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, hat zu dieser Konferenz eingeladen, die damit erstmals in Deutschland stattfindet.

Die mittlerweile auf 110 Mitgliedsländer angewachsene OIML zielt vorrangig darauf ab, die Vielzahl der nationalstaatlichen Rechtsvorschriften und messtechnischen Prüfungen international zu harmonisieren: Ein Messgerät, das bereits in einem Land geprüft und zugelassen ist, sollte im Sinne eines möglichst reibungslosen wirtschaftlichen Warenverkehrs auch in einem anderen Land zugelassen werden können – und dies, ohne die Prüfungsprozeduren wiederholen zu müssen. In genau diese Richtung zielt ein kürzlich verabschiedetes Mutual Acceptance Arrangement (MAA), das eindeutige Vorgaben für eine derartige Harmonisierung macht. Die Berliner OIML-Konferenz soll die konkrete Umsetzung dieses Abkommens vorantreiben.

Außerordentlich stark vertreten sind auf der diesjährigen Konferenz die Delegationen aus Entwicklungs- und Schwellenländern, da es für die OIML ein zentrales Ziel ist, diese Staaten an das internationale Niveau der Metrologie heranzuführen. Auf diese Weise erhöhen sich die Chancen, am Welthandel erfolgreich teilzunehmen und die Armutsprobleme zu reduzieren. Die Konferenz bietet sowohl die Gelegenheit zum fachlichen Austausch, als auch den Kontakt zu möglichen Geldgebern wie der UNIDO (United Nations Industrial Development Organization) oder dem Bundesministerium für Technische Zusammenarbeit (BMZ).

Die Konferenz wird vom BMWA mitfinanziert. Der Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement wird die Konferenz eröffnen. Interviews mit dem Präsidenten der OIML oder anderen Konferenzteilnehmern können auf Anfrage durch die Pressestelle der PTB vermittelt werden.


Informationen zur OIML:
http://www.oiml.org/

Weitere Informationen:

Professor Dr. Manfred Kochsiek, Vizepräsident der PTB
Bundesallee 100, 38116 Braunschweig
Tel.: (0531) 592-2001
E-Mail: manfred.kochsiek(at)ptb.de