Freisetzung von Krypton-85
Aus einem Labor der PTB ist das radioaktive Edelgas Krypton-85 in die Atmosphäre gelangt – keine erhöhten Strahlungswerte am Messplatz und auf dem Gelände festgestellt
In Industrie, Gewerbe, Medizin, Forschung und in der Landwirtschaft werden in vielfältiger Weise umschlossene radioaktive Strahlenquellen verwendet. Häufige Einsatzbereiche in der Industrie sind die Kalibrierung von Messgeräten und Werkstoffprüfungen. In der PTB werden Krypton-85-Quellen verwendet, um die Partikelmesstechnik bei Abgasuntersuchungen weiterzuentwickeln. Bei Krypton-85 handelt es sich um ein radioaktives, reaktionsträges Edelgas. Kommerziell erworbene und normalerweise ausgesprochen langlebige und sicher eingekapselte Krypton-85-Quellen sind Bestandteil sogenannter Aerosolneutralisatoren. Diese werden in der Abgasmesstechnik eingesetzt, um die Partikel im Abgas zu ionisieren – also elektrisch zu laden. Anschließend können die Partikel dank ihrer Ladung in unterschiedliche Größenfraktionen aufgetrennt werden. Auf diese Weise lässt sich nicht nur ermitteln wie viele Partikel das Abgas enthält, sondern auch, wie groß diese sind.
Entdeckt wurde der Verlust des Kryptons dadurch, dass die Partikelmesstechnik nicht mehr einwandfrei funktionierte. Noch sind die Untersuchungen nicht abgeschlossen, aber bisher gehen die Experten für die Abgasmessung und die Strahlenschutzexperten der PTB davon aus, dass das Krypton-85 nicht auf einmal, sondern sukzessive ausgetreten ist. Dabei gelangte es nicht in die Laborluft, sondern wurde über Schlauch- und Rohrverbindungen sowie einen Rauchsauger über den Schornstein des Laborgebäudes emittiert.
Ansprechpartner
Dr. Jens Simon, PTB-Pressesprecher
Telefon (0531) 592-3005, E-Mail: jens.simon@ptb.de