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Die PTB auf der ACHEMA 97

29.05.1997

<xml></xml>Am 8. Juni 1997 öffnen sich auf dem Messegelände in Frankfurt am Main für sechs Tage die Tore zur ACHEMA 97, der weltweit bedeutensten und umfassendsten Veranstaltung für die Stoffumwandelnden Industriezweige. 1997 lädt die ECHEMA bereits zum fünfundzwanzigsten Mal zum Internationalen Treffen für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie ein.

Über 3600 Aussteller aus mehr als 45 Ländern werden auf über 140 000 m2 Ausstellungsfläche einem internationalen und kompetenten Fachpublikum u. a. neueste Kenntnisse, zukunftsweisende Ideen und Entwicklungen, eine Vielzahl von Anlagen, Geräten und Hilfsmitteln und komplette Problemlösungen aus allen Bereichen der stoffumwandelnden Industrie und ihren Zulieferbranchen sowie aus Wissenschaft und Forschung vorstellen.

In der Ausstellergruppe "Sicherheitstechnik", in der Sicherheitskonzepte für Chemieanlagen, Geräte, Hilfsmittel und Maßnahmen zum Schutz des Menschen und der Umwelt vorgestellt werden, wird auch die PTB in diesem Jahr als Aussteller präsent sein. Mitarbeiter der PTB werden auf dem Messestand über Aufgaben und Organisation der PTB allgemein, über den Deutschen Kalibrierdienst (DKD) und damit zusammenhängenden Problematiken sowie über Struktur und Aufgaben der Bereiche „Physikalische Sicherheitstechnik“ und „Explosionsschutz elektrischer Betriebsmittel“ der PTB im speziellen, informieren. Die TTB wird auf der ACHEMA 97 zwei Exponate ausstellen. Zu finden ist der Stand der PTB in der Halle 1, Stand J 19/20, Tel.: (069) 7441534.

Die Messe wird durch ein umfangreiches Kongreßprogramm mit rund 600 Beiträgen, Workshops und Sonderveranstaltungen, in denen neben dem technischen Know-how der Neuentwigklungen neue wissenschaftliche Ergebnisse, die die Technik von morgen bestimmen, vorgestellt werden. Das Tagungsprogramm wird 14 Themengruppen, u. a. neue Prozesse in der Chemischen Technik, Verfahrenstechnik, Biotechnologie, Pharmazeutische Technik und Sicherheitstechnik umfassen.

Explosionsgrenzen bei reduzierten Drücken

Als Ersatz für halogenierte Kohlenwasserstoffe (CKW, FCKW) werden in größerem Umfang brennbare Lösemittel eingesetzt. Beim Umgang mit brennbaren Löwsemitteln besteht im Gegensatz zu halogenierten Lösemitteln eine deutlich höhere Explosions- und Brandgefahr. Die für den Explosionsschutz erforderlichen Maßnahmen sind u. a. abhängig vom Flammpunkt der brennbaren Lösemittel. Lösemittel mit höherem Flammpunkt (>55 °C) weisen bei Umgebungsdruck und Umgebungstemperatur ‑ solange wie nicht versprüht werden ‑ keine Explosionsgefahren auf. Derartige brennbare Lösemittel haben jedoch einen hohen Siedepunkt, was z. B. beim Recycling oder beim Trocknen von gereinigten Gegenständen zu technischen Problemen führen kann. Diese technischen Probleme lassen sich reduzieren, wenn bei verminderten Betriebsdrücken gearbeitet wird; dabei können jedoch wieder Explosionsgefahren auftreten. Die dabei dann vorliegenden Explosionseigenschaften müssen detailliert bekannt sein, um Art und Umfang der erforderlichen Explosionsschutzmaßnahmen festzulegen.

Die Erarbeitung der Grundlegen des Explosionsschutzes gehört zu den originären wissenschaftlichen Aufgaben der PTB. Anhand eines Experiments werden auf der ACHEMA 97 Explosionseigenschaften bei Umgebungsdruck und bei Drücken unterhalb des atmosphärischen Druckes gezeigt.

Messung der Prüfgaskonzentrationen

Die PTB ist eine der benannten Prüfstellen in Europa für den Explosionsschutz. Mit Inkrafttreten der neuen EG-Richtlinie 4/9/EG wurden sowohl für Hersteller als auch für Prüfstellen eine Reihe von Prüfungen verbindlich, die bisher nicht gefordert waren. So ist beispielsweise grundsätzlich die kontinuierliche Messung der Prüfgaskonzentration innerhalb der Typprüfung für die Zündschutzart Überdruckkapselung „p“ vorgeschrieben. Diese Forderung macht den Einsatz eines Gas-Analysegerätes oder gleichwertiger anderer Meßverfahren erforderlich, mit denen die sicherheitstechnisch zu beurteilende Restgaskonzentration innerhalb der Betriebsmittel bestimmt werden können. Die PTB verwendet das Gas-Analysegerät SONOS, das speziell der Bestimmung der Prüfgaskonzentrationen von Sauerstoff und Kohlendioxyd bzw. Helium in Luft innerhalb des Betriebsmittels dient. Die Prüfgase Helium und Kohlendioxid stehen stellvertretend für brennbare Gase, die leichter bzw. schwerer als Luft sind. Das Prinzip der Zündschutzart Überdruckkapselung sieht vor, daß vor jeder Inbetriebnahme des elektrischen Betriebsmittels mögliche im Gehäuse vorhandene brennbare Gase vollständig herausgespült werden. Mit Hilfe des Gas-Analysegerätes SONOS können die erforderlichen Messungen der Restgaskonzentrationen von Prüfgasen in der Größenordnung von 0,25%-Volumenanteil von Kohlendioxyd in Luft, bzw. 1%-Volumenanteil von Helium in Luft und 2%-Volumenanteil Sauerstoff in Stickstoff durchgeführt werden.